Überall wo die NPD bisher Wahlkampfveranstaltungen
machen wollte, traten ihr jeweils mehrere hundert Antifaschistinnen entgegen.
Angesichts der Zahl der Veranstaltungen und der meist recht ungünstigen
Uhrzeiten ist diese Mobilisierung sehr erfreulich. Alle Nazi-Kundgebungen wurden
massiv behindert und gestört sowie jede Kontaktaufnahme der NPD mit ihren
möglichen SympthisantInnen verhindert.
Der Ablauf der Kundgebungen scheint überall nach dem selben Muster abzulaufen:
Die Polizei sperrt ein relativ kleines Areal (ca. 15 X 15 m) ab und sorgt dafür,
dass die Nazi-Kundgebung stattfinden kann. An der Kundegebung nehmen die fest
an der Tour beteiligten NPDler (etwa ein Dutzend) teil. Bei Abendveranstaltungen
kommen noch einmal etwa 10 lokale Nazis dazu. Da die Gegenparolen, Pfiffe, Trommeln
etc. einen Ohrenbetäubenden Krach verursachen, dürftedie Nazis ihren
eigenen Dreck kaum verstanden haben. Auserdem wurden sie zumindest an den meisten
Orten mit Eiern und Gemüse beworfen,
Die Polizei hat unsere Gegenkundgebungen überall toleriert und auch eine
(begrenzte) Störung der Nazi-Veranstaltungen hingenommen. Trotzdem ging
sie mehrfach ruppig vor. Zumindest in Wiesbaden und Frankfurt haben Polizisten
völlig unprovoziert Transparente niedergerissen und zerstört. Im Gegensatz
zu der Einschätzung einiger Wiesbadener GenossInnen hatte ich den Eindruck,
dass die Polizei die Lage im wesentlichen gut im Griff hate. Sie hat mit minimalem
Aufwand die Kundgebungen der NPD gesichert.
Es wird der NPD-Führung schwerfallen, die "Wahlkampf-Tour" als
Erfolg zu verkaufen. Mehr als einen auf "Martyrer" machen und über
unzureichenden Polizeischutz zu klagen, wird sie wohl kaum vorbringen können.
Das die NPD ihre Kundgebungen in Offenbach und Darmstad abgesagt hat, deutet
auf erste Ermüdungserscheinungen hin, die sicher auch unseren Gegenaktivitäten
zu verdanken sind.
Das Motto der NPD-Tour "Arbeit, Familie, Vaterland" wurde von der
von französischen Faschisten und Reaktionären gebildeten Vichy-Regierung
abgekupfert. Es ist erneut ein eindeutiger Bezug der NPD auf den Nationalsozialismus
und seine Verbündeten.
Links zu Einzelberichten (größtenteils Indymedia):
Frankfurt,
Frankfurt
2, Frankfurt
(Erklärung der Anti-Nazi-Koordination)
Bilder
zu Frankfurt
Wiesbaden
Wetzlar
Darmstadt
Gießen
Kassel
Weitere Treffpunkte zum verhindern von NPD-Wahlkampfauftritten:
Friedberg: 29. August, 17:30 Uhr vor dem Bahnhof
Kassel:
30. August, 17:00 Uhr, Holländischer Platz