Drei Wochen vor dem geplanten Aufmarsch der Nazis in Ffm wurde eine Hausdurchsuchung bei einem engagierten Antifaschisten durchgeführt. Er ist regional in der Scene und bei der Polizei dafür bekannt, dass er seine Lautsprecheranlage bei Demonstrationen einsetzt und vor allem antifaschistische Aktionen unterstützt.
Der Durchsuchungsbeschluss gründete auf ein Verfahren wegen des Vor-wurfs gefährlicher Körperverletzung anlässlich einer Antifademo am 9. November 2003 vor dem jüdischen Friedhof. Es wurden Schuhe als Tatwerkzeug eines angeblichen Tritts gegen einen Polizeibeamten gesucht. Mit insgesamt vier Beamten wurde ein paar Schuhe sichergestellt, nach-dem geraume Zeit eine Diskussion über zwei ähnliche Paare geführt wur-de.
Leiter der Heimsuchung war der allseits bekannte KOK Baumüller, der schon die letzten Jahre im Vorfeld der Naziaufmärsche in der Frankfurter Antifascene sehr aktiv war. Mit Anrufen oder Besuchen zu Haus bzw. am Arbeitsplatz wurden ca 30 potenzielle Gegendemonstranten eingeschüchtert und ermahnt, sich nicht an Aktionen gegen die Nazis zu beteiligen. – Auch der jetzt wieder Heimgesuchte war von KOK Baumüller angerufen worden.
Während der Hausdurchsuchung wurde im „netten Erzählton nebenbei“ gefragt, ob ich die Lautsprecheranlage gewerbsmäßig vermiete, weil ich bei so vielen Gelegenheiten damit auftauche. Es würde ja jetzt mit den Nazis auch schon wieder losgehen.
Drei Wochen vor der Nazidemo am 03. April und einige Tage nach den ersten
Vorbereitungstreffen für Gegenaktionen. (Zwei Anfragen nach Unterstützung
durch meine Lautsprecheranlage waren schon eingegangen)
Die Beschlagnahme von Schuhen als Tatwerkzeug eines Vorfalls, der vier Monate
zurückliegt. Und bald nachdem mein Anwalt Akteneinsicht in das gegen
mich laufende Ermittlungsverfahren beantragt hatte.