Vergangenheitspolitik

Hier findet ihr Beiträge und Links, die sich mit der deutschen Besatzungpolitik in mehrerer europäischen Ländern auseinandersetzen und der Forderung nach der Entschädigung aller Opfer Nachdruck verleihen. Außerdem haben wir zahlreiche Beträge zu den IG Farben und der endlosen Geschichte der Abwicklung dieses Verbrecherkonzerns aufgenommen.
Neu dazugekommen sind Beiträge und Links zur Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialpolitik und zur Frage, welche Kontinuitätslinien diese zum Nationalsozialismus und bis heute in deutsche Gesellschaft hat.

Krieg und Revolution in Spanien

Tätergräberfürsorge

Kolonialpolitik

Italien

Griechenland

IG Farben (i.A.)

Vertriebenenverbände etc.

70 Jahre Krieg, Bürgerkrieg und Revolution in Spanien

Am 17./18. Juli 1936 putschte der größere Teil des spanischen Militärs gegen die Republik. Anläßlich des 70. Jahrestages haben wir Links zu Textsammlungen und aktuellen Zeitungsartikeln zusammengestellt.

Tätergräberfürsorge

Der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) kümmert sich nicht nur um Gräber von Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS (was an sich schlecht genug wäre) sondern auch um die Gräber von Wachmannschaften der Konzentrationslager und anderer Massenmörder. Dagegen protestieren u.a HistorikerInnen und italienische Partisanenverbände in einem offenen Brief und fordern eine Gedenktafel für die Opfer, in der zugleich Partisanen und Deserteure geehrt werden sollen.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Hintergrundartikel, Telepolis)
Die verlogene Gleichheit der Toten (Neues Deutschland)

Kolonialpolitik

"Nicht vergeben, nicht vergessen - Deutscher Kolonialismus" hieß der Schwerpunkt der März- und der April/Maiausgaben 2004 der Hefte des Informationszentrums 3. Welt (Iz3W), in dem diese in Deutschland weitgehende verdrängte und banalisierte Geschichte behandelt wurde. Besonders interessiert daran hat uns die Diskussion darüber, wie weit der deutsche Kolonialismus zur Vorgeschichte der Vernichtung der europäischen Juden gehört und worin die Unterschiede zwischen den Völkermorden an den Maji-Maji in Ostafrika, der massenhaften Ermordung der Herero in Deutsch-Südwest und der Ermordung der europäischen Juden liegen. Wir danken den Genossinnen und Genossen vom IZ3W, dass sie uns mehrerere nicht auf ihrer Homepage veröffentlichte Beiträge zur Verfügung gestellt haben. Wenn Ihr durch die hier gespiegelten Beiträge Lust auf das ganze Heft bekommen haben solltet, könnt Ihr sie beim Vertrieb direkt bestellen.
Unter Freiburg-postkolonial findet ihr eine gut sortierte Textliste zum Thema Deutscher Kolonialismus

Deutscher Kolonialismus - Vergangenes in der Gegenwart - Kontinuitäten des Deutschen Kolonialismus

Der Deutsche Kolonialismus war nicht bloß eine kurze und vergleichsweise harmlose Episode, wie oft behauptet wird. Zum einen war er nicht nur auf die zu »Schutzgebieten« erklärten deutschen Kolonien beschränkt. Zum anderen war er eine wichtige Etappe bei der Herausbildung eines aggressiven Nationalismus, der in zwei Weltkriege und Vernichtungspolitik mündete.
von Reinhart Kößler und Henning Melber (aus Iz3W)

Grenzen der Gleichsetzung - Kolonialverbrechen und Vernichtungspolitik

Unter Kolonialhistorikern wird darüber debattiert, ob die deutschen Kolonialverbrechen in Deutsch-Südwestafrika als direkter Vorläufer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik gelten können. Doch obwohl der Massenmord an den Herero unter anderem in Konzentrationslagern statt fand, sprechen viele Argumente gegen solche Kontinuitätsthesen.
von Birthe Kundrus (aus Iz3W)

Die Deutschen »Schutzgebiete«

Die als »Schutzgebiete« bezeichneten deutschen Kolonien waren zusammengenommen sechsmal größer als das Deutsche Reich. In ihnen herrschten 25.000 Deutsche über 12 Millionen Kolonisierte. Der Beitrag von Stefanie Lämmermann gibt einen kurzen Überblick darüber , welche Kolonien das Deutsche Reich hatte und wie groß sie waren. (aus Iz3W)

100 Jahre nach dem Aufstand: Entschädigung für Herero?

Interview der Jungen Welt mit Kuaima Riruako, Chief der Herero in Namibia und Vorsitzender der von ihm gegründeten »Demokratischen Union der Nationalen Einheit«

Kolonialer Reinheitsdiskurs und die Transformation von Männlichkeit – der verkafferte Kolonisator

Beitrag von Felix Axster auf der zweiten Tagung AIM Gender

Editorial (II)

Redaktion Iz3W

»Opfer ihrer Erregungen«

Die deutsche Ethnologie und der Kolonialismus
von Christoph Seidler

Der erste deutsche Völkermord:
Ein Jahrhundert nach dem Genozid in "Deutsch-Südwestafrika"

Ein informativer Überblicksartikel über den Genozid in "Deutsch-Südwest" und die deutsche Kolonialpolitik in Namibia. Von Thomas Schmidinger

Kriegerische Safari
Kolonialheld Lettow-Vorbeck – Mythos und Wirklichkeit

Von Julius Waldschmidt

Der Mythos Paul von Lettow-Vorbeck

Vom Kaiser geehrt, vom Führer geliebt - Ein Beitrag zur deutschen Kolonialgeschichte. Flugblatt der Aktion 3. Welt Saar als pdf-Datei (1,3 MB)

„Wir sind Deutsche, wir sind Weiße und wir wollen Weiße bleiben!“

Die Debatte um die sogenannten „Rassenmischehen“ in „Deutsch-Südwestafrika“
Von Hinnerk Onken (sozial.geschichte)

Rassenkrieg gegen die Herero Südwestafrika 1904 bis 1908: Der erste deutsche Völkermord

Von Jürgen Zimmerer (sozial.geschichte)

Kolonialismus und Nationalsozialismus

Das IZ3W aus Freiburg hat die Beiträge eines Kolloquiums zu (Dis-)Kontinuitäten von Kolonialismus und Nationalsozialismus veröffentlicht. Wie weitreichend waren Parallelen, Analogien oder der Transfer zwischen den deutschen Kolonialkriegen sowie dem Genozid an Herero und Nama und dem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion? Ist der Genozidbegriff geeignet, um Megaverbrechen wie den Herero- und Namakrieg einerseits und den nationalsozialistischen Mord an den europäischen Juden andererseits zu beschreiben? IZ3W
Links zur deutschen Kolonialpolitik

Italien

Partigiani - Widerstand in Italien unter Deutscher Besatzung 1943-45
Fotoausstellung der Institute für Widerstand und Zeitgeschichte Modena/Parma/Reggio Emilia
Informationen zur Ausstellung sowie zu Widerstand und Besatzung in Italien

Entschädigung: Italienische NS-Opfer kämpfen um Geld
Mitte Februar begann ein Musterprozess, mit dem tausende italienischer Zwangsarbeiter ihr Recht auf Entschädigung einklagen wollen. Die Bundesregierung verweigert dies mit dem Hinweis, die "Militärinternierten" hätten als Kriegsgefangene nach internationalem Recht zur Arbeit gezwungen werden dürfen. Den "Militärinternierten" war aber gerade der Status als Kriegsgefangene vorenthalten worden.
Bericht auf Hagalil

Griechenland

BGH versagt Opfern des Massakers von Distomo Entschädigung

Bei diesem Massaker waren über 300 Menschen durch SS-Einheiten ermordet worden. Obwohl auch der Vorsitzende des zuständigen BGH-Senats von einem der "abscheulichsten Kriegsverbrechen des zweiten Weltkriegs" sprach, wurde die Klage in dem BGH-Urteil abgewiesen, da es 1944 keine rechtsgrundlage für Schadensersatzansprüche einzelner gegen Staaten gegeben habe. Vor dem obersten griechischen Gerichsthof hatten die Kläger bereits vor drei Jahren Recht bekommen. Die Beschlagnahme deutschen Staatseigentums in Griechenland, u.a. das Goethe-Institut in Athen, war bereits gerichtlich angeordnet. Allerdings hatte die griechische Regierung die Pfändungsaktion aus Angst vor deutschen Sanktionen gestoppt.

Die Antifaschistische Linke Berlin hat zur Unterstützung der Opfer das Goethe-Institut in Berlin kurzfristig besetzt.
Die Rote Antifa Karlsruhe kündigte ebenfalls Proteste gegen das Urteil und für die Entschädigung aller NS-Opfer an.
Informationen über den Terror der deutschen Besatzungstruppen in Griechenland gibt es bei Griechenland unterm Hakenkreuz

Kephaloniá

Entsorgung eines Verbrechens

Zur politischen und juristischen Behandlung des Massakers von Kephallonia in der deutschen Nachkriegszeit
Von Hans-Rüdiger Minow

Massaker auf Kefalonia (Wikipedia)

Distomo

Deutsche Kriegsentschädigung an Griechenland - juristische und moralische Pflicht!

Artikel über die verweigerte Entschädigung und die Wehrmachtsverbrechen in Griechenland (v.a. Distomo und Zawangsarbeit). Der Beitrag war ursprünglich zur Ankündigung der Ausstellung "Hellas unterm Hakenkreuz" gedacht, ist aber über weite Teile immer noch aktuell

AK Distomo

Zeitungsartikel:

Richter lehnen Schadenersatz-Klage wegen SS-Massakers ab (WELT)
Kein Schadenersatz für Opfer von Nazi-Kriegsverbrechen

Die Massaker der Wehrmacht in Griechenland, von Martin Seckendorf, Junge Welt
I. Ungesühnt
II. Befriedung der Festung
III. Vernichtungskrieg gegen Links

"Zum Schweigen gebracht..." Wie die BRD mit Entschädigungsforderungen von NS-Opfern Umspring, Von Ralf Surmann, Konkret
Griechenland: Pfändung deutscher Liegenschaften. Recht so!, Von Rolf Surmann in der Jungle World
Unternehmen Kalavryta von Lars Reissmann Jungle World Nummer 51 vom 10.12.2003

IG Farben

Hauptversammlung

IG Farben auflösen sofort - Aufruf gegen die Hauptversammlung am 17.9.2001
zum download als rtf-Datei
Kurzbericht von den Aktionenzur HV
kleine Presseschau

Weitere Informationen:

Vertriebenenverbände und andere Revanchisten

Die Arbeitsstelle Historische Stereotypenforschung hat eine Reihe von sehr fundierten Materialien zum Zentrum gegen Vertreibungen , der Geschichte Tschechiens und zum Müncher Abkommen sowie zur Rolle der Sudetendeutschen Partei und ihres Führers Henlein bei der Zerschlagung der Tschechoslowakei online gestellt

Aufruf des Arbeitskreis gegen Revanchismus und Kriegstreiberei gegen ein Konzert des BdV (viele immer noch aktuelle Informationen über den BdV und seine Präsidentin)

Geschichte des BdV bis 1996 unter Nie wieder Heimat

Grenzenlose Heimat für "Sudetendeutsche"? Von Jörg Rensmann bei Hagalil

"Tschechien wehrt sich gegen die Vertriebenen" heißt das Special der Jungle World vom 27. Februar 2002 mit den Beiträgen Keinen Fußbreit der Kolonne von Pascal Beucker, Heimat, die sie meinen von Klaus Thörner und Ein würdiger Erbe von Tjark Kunstreich

Unter Feindesland findet Ihr zahlreiche Texte zur Politik des BdV und zur Vorsitzenden Steinbach.

Geschichte des BdV Redebeitrag der Antifa-Jugend auf der Demo 2003

Aus dem Innenleben der Abstammungsgemeinschaft - Sowohl in der Debatte um das "Zentrum gegen Vertreibung" als auch im Wirken der "Gesellschaft für bedrohte Völker" spiegelt sich deutsch-völkischer Nationalismus. (Phase2, Herbst 2003)

Das Münchner Abkommen - Mit dem EU-Beitritt Tschechiens steigen die Chancen der Sudetendeutschen, wieder das zu werden, was sie mal waren: Beherrscher eines Mustergaus. Von Erich Später in jungle World vom 17.7.2003

Für einen kritischen und aufgeklärten Vergangenheitsdiskurs - Aufruf gegen ein "Zentrum gegen Vertreibungen"

Deutsche Heimat Sudetengau - Die neue Stärke der „Vertriebenen“ in der öffentlichen Debatte der Bundesrepublik ist lediglich das Spiegelbild neuer deutscher Vorstöße nach Osteuropa. Das mediale Gezeter um Benes und Bierut dient auf der einen Seite der Neuschreibung und Revidierung der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges auf rein moralischer Ebene. Auf der anderen Seite geht es jedoch ebenso um die Rückerstattung ehemals deutschen Eigentums sowie um die rechtlichen Bedingungen deutscher Ansiedlung in Osteuropa. Von Aron Schweiger in phase2 vom Herbst 2002)

Eine Linkliste zu den Beneš-Dekreten und der Politik der Sudetendeutschen Landsmannschaft gibt's bei der Sinistra

Kommentierte Links gegen Weltkriegslügen präsentiert Klaus Blees, darunter viele Beiträge gegen die Vertiebenverbände

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