Nachrichten zu geschichtspolitischen Ereignissen

Massaker von Babi Yar

Am 29. und 30. September 1941 haben SS-Männer des Ein­satz­kom­man­dos 4a fast 34.000 Juden er­mor­det. Die Mas­sen­er­schie­ßung fand im Ein­ver­ständ­nis und mit Unter­stüt­zung des Poli­zei­regi­ments Süd und der 6. Armee statt. ganzer Artikel

Auschwitz über­lebt – in Stutt­gart er­schos­sen

Vor 70 Jahren, am 29. März 1946,  tötete ein deut­scher Poli­zei­be­am­ter Samuel Danziger… haGalil, Hotel Silber

Sobibor – Gedenksteine

Das Bildungswerk Stanis­ław Hantz hat die Web­site Sobibor – Ge­denk­stei­ne on­line ge­stellt. Die Seite gibt Infos zum Ver­nich­tungs­lager und zum Wider­stand in Sobi­bor sowie und zur Zu­kunft der Ge­denk­stät­te . Be­son­ders lie­be­voll sind die Bio­gra­fie    n von Op­fern des Ver­nich­tungs­lagers gestaltet.

Die BRD hatte eine finan­zielle Betei­lig­ung an der Ge­denk­stätte in Sobibor lange abge­lehnt. Ak­tu­ell ist die lang­jäh­rige Ver­wei­ge­rung durch unver­bind­liche Er­klä­run­gen, man werde sich sub­stan­tiell be­tei­ligen ab­ge­löst worden.
Vergessen und finan­ziell ver­nach­lässigt und Wer zahlt für die Ge­denk­stätten in Polen? DF, Azize Tank PdL, Aus­wär­ti­ges Amt

Pädagogik zum NS muss Plicht sein

Warum die Aus­einan­der­set­zung mit der NS-Zeit – den NS-Ver­brec­hen, der NS-Ideo­logie und der NS-Päda­go­gik – ihren fes­ten Platz im Stu­dium der Er­zie­hungs­wis­sen­schaf­ten ha­ben soll­te: Appell

NS-Vorlesung keine Pflicht für Hes­sens künf­tige Lehrer FNP
Streit um Vorle­sung aus der NS-Zeit FR
Erziehung ohne Auschwitz Jüdi­sche All­gemeine

Urteile im 1. Auschwitz-Prozess

Vom 19. - 21. Au­gust 1965 wur­den im Auschwitz-Pro­zess im Haus Gallus die Urteile gegen Mulka u.a. verkündet.

Nazi-Verbrecher von nebenan SZ
19. August 1965 - Urteil im Frank­fur­ter Auschwitz-Prozess WDR

Das Fritz Bauer Institut hat den Ton­band­mit­schnitt des Pro­zes­ses samt Ab­schrif­ten on­line ge­stellt. Be­son­ders inter­es­sant sind die Aus­sagen der ehe­mali­gen Häft­linge.

Wir können unsere Ver­gangen­heit nicht bewältigen

Schlussplädoyer von drei Neben­klage­anwälten im Straf­ver­fahren gegen Oskar Groening Darin be­grün­den sie, warum der Pro­zess gegen den SS-Mann für ihre Man­dan­tInnen nö­tig war.

Vier Jahre Haft für Oskar Gröning Zentral­rats­präsi­dent Schuster: Ur­teil hat für Opfer hohe Bedeu­tung – Inter­natio­nales Auschwitz Komitee: Ver­fahren für die Über­lebenden wichtig und Ein reuiger SS-Mann Höhere Haft­strafe für Oskar Grö­ning gefordert (beide Jüdische Allgemeine)

Die Chancen wurden ver­passt Die Holo­caust-Über­leben­de Irene Weiss spricht über ihre Aus­sage beim Ausch­witz-Pro­zess und über Oskar Gröning hält

Nebenklage Auschwitz doku­men­tiert u.a. die Erklä­run­gen von Über­leben­den vor Gericht

Reparationen an Grie­chen­land sind open case

Das griechische Ver­tei­di­gungs­minis­te­rium hat einen 50-Sekun­den-Film ver­öffent­licht, in dem der Ermor­dung von 67.000 Juden, der Exekution von 40.000 Zivi­lis­tInnen und 300.000 Hunger­to­ten ge­dacht wird. Außer­dem werden die mate­riel­len Kosten der Be­sat­zung dar­ge­stellt. It is still an "open case"

In Wer soll das bezah­len? be­schreibt Heike Schrader im AK wie deut­sche Schuld und Schul­den hier­zu­lande disku­tiert werden.

Bini Adamczak und Jakob Apfel­böck wun­dern sich in Zahlt doch ihr Ger­mans (jungle world) über die man­geln­de Soli­dari­tät der Anti­deut­schen mit den grie­chi­schen Repa­rations­for­derungen.

Die vergessenen NS-Massaker ARD

Nach wie vor aktuell ist der Aufruf der Jüdi­schen Ge­mein­de von Salo­niki und dem ZdE, die von den Op­fern bezah­l­ten Fahrt­­kos­­ten für die Fahrt nach Auschwitz und Treb­linka in Höhe von knapp 90 Milli­­onen € zurück zu erstatten.

Offene Rechnungen

Der Zug der Erinnerung und die Jüdi­sche Ge­mein­de von Salo­niki for­dern die Rück­gabe der von den Op­fern bezahl­ten Fahrt­kos­ten für die Fahrt nach Auschwitz und Treb­linka in Höhe von knapp 90 Milli­onen €. Der Appell kann online unterschrieben werden.

Die grie­chi­sche Regie­rung for­dert von Deutsch­land 278,8 Mil­liar­den € Repa­ra­tio­nen. Die Sum­me be­zieht sich nur auf die mate­riel­len Schä­den, die Grie­chen­land ent­stan­den sind. Zeit, stern, Spiegel, n-tv

Schulden müssen be­zahlt wer­den! stellt Die Anstalt in Repa­ra­tio­nen klar und be­schreibt die 70jäh­rige deut­sche Ver­wei­gerung von Repa­rati­onen als Trickserei.

Deutsche Zahlungs­moral Peter Novak (jungle world)
In Erinnern statt bezahlen be­schreibt die SZ wie Deutsch­land ver­sucht, sich über einen Zu­kunfts­fond freizukaufen

Siehe auch Die deutschen Schul­den an Grie­chen­land und Gauck in Grie­chen­land: Schuld und Schulden

Fanta und die gute alte (NS-)Zeit

Der Coca-Cola-Konzern hat zum 75. Jubiläum von Fanta ein Werbe-Video ver­öffent­licht, in der die Ent­ste­hung der Limo­nade in der guten alten Zeit ge­fei­ert wird. In dem Spot er­fahren wir, dass die Roh­stoff­not er­finde­risch ge­macht habe und Fanta eine fantas­tische Idee deut­scher Che­miker ge­wesen sei. Über die Ur­sachen der Roh­stoff­not, den deutschen Angriffskrieg und die ihn vor­berei­tende Autar­kie­poli­tik, schweigt sich der Film dage­gen aus. Die Coco-Cola GmbH hat sich ent­schul­digt und will den Film über­arbeiten. BuzzFeed, Huffington Post

Rettendes Inferno

Wie Victor Klem­perer die Bom­bar­die­rung Dres­dens am 13. Feb­ruar 1945 als Be­frei­ung er­leb­te. Jüdi­sche Allgemeine

Der Zug der Erinnerung, die Deutsche Bahn und der Kampf gegen das Vergessen

Der Sprecher des Vereins Zug der Erinnerung hat im November 2014 eine Bilanz de 7-jährigen Arbeit des Vereins vorgelegt. Ca. 450.000 BesucherInnen sahen die rollende Ausstellung über die Deportation von Kindern und Jugendlichen in die Vernichtungslager trotz oder wegen den Widerstaänden, die dem Zug von seiten der DB AG entgegengesetzt wurden. Ganzer Artikel

Deutschland in Italien nicht mehr immun

Das ita­lie­nische Ver­fassungs­gericht hat am 22. Okto­ber ent­schieden, dass Opfer des NS-Regimes gegen den deutschen Staat klagen können. Die von der Bundes­regie­rung und dem Inter­natio­nalen Ge­richts­hof (IGH) be­haup­tete Staaten­immunität gelte nicht bei Kriegs­ver­brechen und Ver­brechen gegen die Mensch­lich­keit urteilte das Gericht. Das ita­lie­nische Gesetz, mit dem das Urteil des IGH zur Staaten­immu­nität umge­setzt werden sollte, wurde mit dem Ur­teil für ver­fassungs­widrig erklärt. AK Distomo, tages­schau, SZ

Der Kommentar der FAZ Wir geben nichts ist symp­toma­tisch für die weit verbrei­tete Schluss­­strich­­menta­­lität den deut­schen Schul­den gegenüber. Zu­gleich zeigt er trotz der schnod­­de­ri­gen Ab­wehr­haltung, wie sehr das Urteil diese Position in Frage stellt.

Italien ist in guter Verfassung Jüdische Allgemeine

Geraubte Kinder - ver­ges­sene Opfer - ver­wei­gerte Entschädigung

Hundert­tausende Kinder wurden im Zweiten Welt­krieg ent­führt um sie zu germa­nisieren. Dazu wurden sie in Umer­ziehungs­lager ge­bracht und/oder von stramm nationa­lsozia­listi­schen Fami­lien adop­tiert. Ihre Eltern waren zuvor oft zur Zwangs­arbeit ver­schleppt oder als Wider­ständ­lerInnen in KZs depor­tiert oder ermor­det worden. Die Opfer leiden darun­ter bis Heute. Eine Ent­schä­digung lehnt die Bundes­regie­rung mit zyni­schen Begrün­dungen ab.

Am 9. Mai wurde in Frei­burg die Aus­stel­lung Geraubte Kinder - Ver­ges­sene Opfer eröffnet.

Restitution und Interview mit dem Kuratur Christoph Schwarz GfP
SWR, Badische Zeitung

Gauck in Griechenland: Schuld und Schulden

Bundespräsident Gauck hat im März 2014 Griechenland besucht. Dabei er sich - endlich - für die deutschen Verbrechen in Griechenland und insbesondere für das Massaker in Lingiades entschuldigt. Einen bitteren Beigeschmack bekamen die Beileidsäußerungen Gaucks durch die vehemente Weigerung der deutschen Regierung die Opfer zu entschädigen oder auch nur die gereaubten Güter zu restituieren. Gauck in Griechenland: Schuld und Schulden (Ganzer Bericht)

69. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Primo Levi beschreibt die Ankunft von vier jungen Soldaten der Roten Armee in Auschwitz und die Erinnerung an die Blockade Leninrads 69. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

50 Jahre Auschwitzprozess - Abs immer noch Ehrenbürger Franfurts

Am 20. Dezember 1963 begann der Auschwitz­prozess. Im Vor­feld des 50. Jahres­tags hatte das Fritz-Bauer-Institut die Tonband­mit­schnitte und Trans­krip­tionen online ge­stellt. Sie sind insbe­sondere wegen der Aus­sagen ehema­liger Häft­linge eine wichtige Quelle. Ganzer Artikel

Ghettorenten-Petition online

der Bundes­verband Infor­mation & Bera­tung für NS-Ver­folgte hat eine Petition für die rück­wirkende Aus­zahlung von Ghetto-Renten eingereicht.
Weitere Infos zu den Ghetto­renten: Jüdische Allgemeine, DeutschlandRadio, VVN

Schule in Wiesbaden entsorgt Gedenkstätte für Sinti

Die Kraut­garten­schule in Mainz-Kost­heim hat eine Erin­nerungs­stätte für Maria Lehmann und ihre Familie ent­sorgt. Die damals 11-jährige Sintezza wurde am 16. Mai 1940 depor­tiert, ebenso wie ca. 2500 weitere Roma und Sinti. Im Gegen­satz zu ihrem Bruder über­lebte Maria. Sie litt ihr Leben lang körper­lich und see­lisch an den Folgen der Lager­haft.

Besonders kalt sind die Um­stände der Auf­lösung der Gedenk­stätte: Die Familie erfuhr davon nur, weil das Schul­amt das Doku­men­tations­zentrum Deut­scher Sinti und Roma darum bat, die Schule aus ihrer Liste der Gedenk­stätten zu entfernen.

Ausdruck des Unwillens, verant­wortungs­voll mit der Ge­schich­te umzu­gehen PM des Zentral­rats der Roma und Sinti

Ort der Erinnerung entsorgt TAZ
“Lobenswertes Ent­gegen­kommen der Reichs­bahn” - Die De­por­tation der Familie Lehmann Von Hartmut Bohrer

Zug der Erinnerung wirft DB Revisionismus vor

Der "Zug der Erinnerung" wirft der Deutschen Bahn AG vor, den Holo­caust-Leug­nern in die Hände zu spielen. Das Unter­nehmen wolle sich An­sprüchen über­leben­der Depor­tations­opfer ent­ziehen und be­schö­nige die för­dernde Rolle der "Reichs­bahn" bei den Massenmorden.

Die Deutsche Bahn (DB) hatte zuvor zur Abwehr von Schadens­ersatz­forde­rungen ehema­liger Depor­tierter be­haup­tet, es gebe keine innere Ver­bindung zwischen den Ver­schlep­pungen mit der Bahn und den Greueln in den Konzentrationlagern.

Der Zug der Erinnerung betont dagegen, dass die Reichs­bahn konsti­tutiver Teil der Massen­morde und inte­grale System­kompo­nente des Ver­nich­tungs­gesche­hens ge­wesen ist. Da die Bahn sich von den Fest­stel­lungen des Zugs der Erinnerung verleumdet fühlt, fordert der Verein den DB-Vorstand auf, Klage zu erheben.

Dementi oder Klageerhebung! Presse­mitteilung des Zugs der Erinnerung

Zug der Erinnerung fährt im Frühjahr

Der Zug der Erinnerung fährt seit dem 29. Mai mit einer neuen Aus­stellung. Darin stehen die Depor­ta­tionen aus den Nieder­landen in das Vernich­tungs­lager Sobi­bor und der Auf­stand in diesem Ver­nichtungs­lager im Mittel­punkt. Indymedia

In diesem Zusammenhang hatte der Zug der Erinnerung schwere Vorwürfe gegen die DB und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) erhoben . Geschichtspolitische Nachrichten

.. und erhebt Vorwürfe gegen Deutsche Bahn und EVZ

Gleichzeitig hat der Zug der Erin­nerung starke Vorwürfe gegen die Deut­sche Bahn AG (DB) und die Stif­tung Erin­nerung, Verant­wortung, Zu­kunft (EVZ) erhoben. Die DB hat ihre Ein­nahmen aus dem Zug der Erinnerung an die EVZ gespendet, um dem Vor­wurf zu entgehen, erneut an den Depor­tati­onen zu ver­dienen. Und die EVZ nimmt diese Gelder als "normale Spende" an und weigert sich, sie an den Zug der Erinnerung weiter zu geben. Wie die Initiative mitteilt, wird es das Gedenken trotz Boykott geben.

Unsere Mütter, unsere Väter

Geschichts­revi­sio­nismus und Holo­caust­rela­tivie­rung bei Markus Lanz

In der Folge der ZDF-Serie Unsere Mütter, unsere Väter wird in schlechter Tra­di­tion rela­ti­viert und auf­ge­rech­net. Arnulf Baring darf unter Zu­stim­mung des Mode­ra­tors Markus Lanz Opfer und Täter ver­tau­schen und deut­schen Kolo­nien nach­trau­ern. Dass Deutsch­land keine Verant­wor­tung am 1. Welt­krieg trägt, ver­tritt Baring mit gewohn­ter Aggres­sivi­tät, obwohl ihm leider nie­mand wider­spricht. Claus Strunz freut sich, end­lich sagen zu dürfen, dass seine Groß­mut­ter von Rot­armisten verge­wal­tigt wurde. Und alle außer Marina Weißband finden, dass der Krieg nur das schlech­teste in uns hervor­bringt, womit die Ursachen für Massaker und Massenvernichtung falsch verallgemeinert und die Unterschiede zwischen den Soldaten der Alliierten und der Achsenmächte nivelliert werden.
Deutsche Geschichte bei Markus Lanz: Zu wenig Kolonien, zu viele Juden Publikative
Wir armen Täter KStA
Hefte raus zum Opfer-Täter-Diktat! Spiegel

Nazis sind immer die anderen

In der Jüdi­schen All­ge­meinen kri­ti­siert Jenni­fer Natha­lie Pyka, dass der Film auf­fal­lend ein­sei­tig ist und die läs­tige Frage nach sechs Milli­onen toten Juden locker aus­blendet.

Andrej Reisin schreibt auf publikative, dass der Film die Juden­verfol­gung ver­harm­lost und vor allem deut­schen Be­find­lich­keiten dient

Für Ul­rich Her­bert liegt das Prob­lem in der Wahl der Pers­pek­tive, bei der Nazis immer die anderen sind. Durch den Film kön­nen wir uns unsere Väter und Mütter ja weiter als fröh­liche, le­bens­hung­rige, unpo­litische Gene­ration vor­stellen, die durch den Krieg ver­roht und letzt­lich sein Opfer wurde

Inge Deutschkron

Inge Deutschkron hat am 30. Januar eine all­gemein beach­tete Rede zum Holo­caust­gedenk­tag gehal­ten. Weniger be­achtet wurde, was Inge Deutsch­kron sonst noch sagt. Etwa dass sie sich von Ein­ladung des Bundes­tages nicht geehrt fühlt und dass sie das Bundes­verdienst­kreuz schon drei­mal abge­lehnt hat. Ich möchte keine Aus­zeich­nung erhal­ten, mit der auch Ver­brecher wie Hans Globke aus­gezeich­net wurden, er­klär­te die Holo­caust-Über­lebende
Es war mir keine Ehre Interview in der Jüdischen Allgemeinen
Inge Deutschkron im Video haGalil

Gedenkorte in Europa

Der Studien­kreis Deut­scher Wider­stand hat eine Web­site Gedenk­orte Europa online ge­stellt. Darin sollen Infor­mationen zu Erin­nerungs­orten über die Ver­brechen von Wehr­macht und SS in den süd­euro­pä­ischen Ländern für zeit­geschicht­lich interes­sierte Touris­tInnen zur Ver­fügung ge­stellt werden. Bis­lang gibt es Bei­träge zu rassis­tischer Ver­folgung, Besat­zung und Wider­stand in Ita­lien und Frank­reich
Weitere Infos dazu gibt es beim Euro­pean Resis­tance Archive und Wege der Erinnerung

Zwangsarbeiter klagt gegen Deutsche Bahn und Lufthansa

Ein ehemaliger Zwangs­arbeiter aus der Ukra­ine klagt vor dem Land­gericht Frank­furt auf Schadens­ersatz und Lohn­nach­zahlung.

Der Kläger war im Alter von 17 Jahren mit der Reichs­bahn nach Berlin ver­schleppt worden. Von der Deut­schen Bahn AG als Nach­folge­unter­nehmen verlangt er 200.000 € Scha­dens­ersatz. Die Luft­hansa hat er auf 26 € Lohn pro Stunde ver­klagt. Die DB hatte alle For­derungen nach Ent­schädi­gung bisher zurück­gewiesen, da sie erst 1994 gegründet wurde. Aller­dings hat sie Eigentum und Personal von ihren Vor­gänger­unternehmen übernommen.

Klagewelle gegen die Deutsche Bahn AG PM des Zug der Erinnerung
Entschädigungsklagen gegen Deutsche Bahn Radio Z

Weitere Klagen gegen Deutsche Bahn in den USA?

In den USA bereiten Abge­ordnete des Kongresses den Holo­caust Rail Justice Act vor. Nach dem Gesetz können Trans­port­unter­nehmen und ihre Nach­folger zur Offen­legung ihrer Ein­nahmen aus den Depor­tationen und zur Rück­zahlung zu ver­pflich­tet werden oder von öffent­lichen Aus­schrei­bungen aus­geschlossen werden.

Coalition for Holocaust Rail Justice (englisch)
Die Deutsche Bahn fürchtet sich vor US-Klagen von Holocaust-Opfern Spiegel

60 Jahre "Wiedergutmachung"

Am 10. September 1952 unterschrieben Vertreter der  Bundes­republik Deutsch­land, Israels und der Jewish Claims Conferenz das Luxemburger Abkommen. Darin verpflichtete sich die BRD zur Zahlung von 3 Milliarden DM als Einglie­derungs­hilfe für Shoah-Überlebende an Israel, die innner­halb von 14 Jahren als Waren aus Deutsch­land gelie­fert wurden. Damit sollten auch die Inva­liden­renten isra­elischer Holocaustüberlebender abgegolten sein, wodurch sich das Ab­kommen für Israel schließlich als schlechtes Geschäft herausstellte. 450 Millionen DM wurden für jüdische Flüchtlinge außerhalb Israels zur Verfügung gestellt, weitere 50 Millionen DM für als Juden im Sinne der Nürnberger Gesetze Verfolgte.   

Die BRD wollte mit dem Abkommen vor allem einen weiteren Schritt zum souveränen Staat vollziehen und Reparationsforderungen abwehren. Die israelische Regierung unterschrieb das Abkommen, weil sie die Zahlungen aus Deutschland auch angesichts der hohen Kosten für die gewünschte Einwanderung dringend brauchte. Die Claims Conference gab sich mit der relativ geringen Entschädigungssumme zufrieden, weil sie fürchtete, dass Deutschland bei einer Verzögerung der Verhandlungen am Ende überhaupt keine Entschädigung zahlen würde.

... 60 Jahre bürokratischer Kleinkrieg gegen die Opfer

Der Krieg gegen die Opfer geht weiter!

Nach Vergleich erhält die Witwe wenigstens 2/3 ihrer Ansprüche

Arno B. war 1943 nach Auschwitz ver­schleppt worden. Seine 10 Ge­schwis­ter und seine Mutter wurden ermor­det. Der Sinto über­lebte als Zwangs­arbeiter Auschwitz und Buchen­wald mit starken Gesund­heits­schäden. 12 Jahre nach Kriegs­ende wurden seine Herz­probleme als KZ-Schäden aner­kannt. Die Bezirks­regie­rung Düssel­dorf hat Arno B. posthum seine Ansprü­che als NS-Geschä­digter entzo­gen und damit seiner Witwe ihre Renten­ansprüche verweigert.

Der Krieg gegen die Opfer haGalil
Keine Rente für KZ-Opfer-Witwe TAZ
Behörde verwehrt Witwe Hinterbliebenenrente Spiegel

Update: Vergleich vor Gericht: "Beihilfe" statt Rente

Nach einem Vergleich vor dem LG Düssel­dorf am 7. Aug­ust be­kommt Eva B. jetzt 600 € "Bei­hilfe" statt 900 € Hinter­bliebenen­rente. Bei Witwen von Ange­hörigen der Wehr­macht und anderer Täter­orga­nisa­tionen wäre die nachträgliche Über­prü­fung der Schäden auf­grund des Ver­trauens­schutzes über­haupt nicht mög­lich gewesen. Es bleibt also bei einer Dis­krimi­nie­rung der Opfer und ihrer Ange­hörigen. WDR, Wippermann im dradio

Unsere Schulden in Athen

Guter Artikel von Otto Köhler in der "jungen Welt" zur Situa­tion in Griechen­land, der deut­schen Ein­mischungs­politik und den unbe­zahlten Schul­den Deutsch­lands.
Siehe auch Zahlt erst mal eure Nazi-Schulden

Deutschland bleibt immun gegen Entschädiguns­klagen

Deutschland hat am 3. Februar 2012 vor dem Inter­natio­nalen Ge­richts­hof (IGH) gewon­nen. Verloren haben die Opfer, die Über­leben­den und die Nach­kommen der Opfer von Massa­kern der Deut­schen Wehr­macht in Italien und Grie­chen­land, nament­lich von Civi­tella und Dis­tomo. Deutsch­land hatte in Den Haag ge­klagt, weil italie­nische und grie­chische Gerich­te Sammel­klagen auf Entschä­digung statt­gege­ben und damit Men­schen­rechte vor Staats­souve­räni­tät gesetzt hatten. AK Distomo, Publikative, FR, SZ
NS-Opfer bekommen keine Entschädigungen Peter Nowak

Wannseekonferenz

Am 20. Januar 1942 trafen sich am Wann­see die Ver­treter aller an der NS-Juden­politik beteiligten Minis­terien und mehrere Offiziere der SS. Zu diesem Zeit­punkt hatten die Ein­satz­grup­pen des SD in der Sow­jet­union bereits eine halbe Mil­lion Juden er­schos­sen, in den Ghettos waren hundert­tau­sende Juden durch Hunger ermor­det worden und in Chelm­no wurden Juden in LKW's vergast. Mit der Wann­see­konfe­renz wurde die Vernich­tung der europäischen Juden weiter syste­mati­siert und auf alle deutsch be­setz­ten Länder ausge­dehnt. Mög­liche Hinder­nisse wurden aus dem Weg geräumt und ein koor­dinier­tes Vor­gehen aller betei­ligten Behör­den unter Füh­rung des SD erzielt. Haus der Wann­see­kon­ferenz, publikative, junge welt

They shall not pass: 75 Jahre Cable Street

Am 4. Oktober 1936 wollten tausende briti­sche Fa­schis­ten durch die Ar­beiter- und Mi­gran­ten­viertel des Lon­doner East­end mar­schie­ren. Mehr als 250.000 Men­schen, darun­ter viele Kom­munis­tInnen, Juden und Gewerk­schaf­terInnen, ver­hin­der­ten dies in der legen­dären Schlacht in der Cable Street gegen ein großes Poli­zei­aufge­bot mit ihrer Präsens, Barri­kaden und Stein­würfen.

The Bloody Battle of Cable Street Film
Ghosts of Cable Street Lied von The men they couldn't hang
Battle of Cable Street – Ein Vorbild für den Kampf gegen die Nazis heute
GewAntifa (pdf-Datei, 2,6 MB)

Keine Staaten­immunität für NS-Kriegs­verbrechen! Entschädigung aller NS-Opfer!

Seit dem 12. September verhandelt der Inter­natio­nale Gerichts­hof in Den Haag über eine Klage Deutsch­lands gegen Italien. Die deut­sche Regie­rung will sich damit unter Beru­fung auf die "Staaten­immu­nität" ihrer Ver­pflich­tung zur Ent­schä­digung von Opfern des NS-Regimes ent­ziehen. Zuvor hatten die höchsten Ge­richte in Grie­chen­land und Italien den Op­fern von Wehr­machts­massakern Schadens­ersatz­an­sprüche zuge­standen, die ohne diese Klage auch voll­streck­bar gewesen wären, dass heißt, deut­sche Ein­rich­tungen in diesen Ländern könn­ten gepfän­det werden. AK Distomo

Die BRD erkannte das Urteil nicht an Inter­view in der jungle world mit Martin Klingner, dem Anwalt von Über­lebenden aus Distomo
Furcht vor Präze­denzfall junge welt

Lebenslange Haft für sieben deutsche Wehr­macht­soldaten Zum Urteil gegen deutsche Kriegs­verbrecher in Verona berichtet keine.ruhe.org
Deutsche Bahn AG haftet für NS-Verbrechen Zug der Erinnerung

Gegen den "Tag der Heimat"

Am 4. Sep­tem­ber 2011 hat eine kleine Gegen­kund­gebung den "Tag der Heimat" in Wies­baden kri­tisch begleitet. Aufruf, Wies­badener Kurier

Weitere Infos zum BdV findet ihr auf der Seite über bis­he­rige Pro­teste gegen den BdV in Frank­furt, dieser Link­liste und in einem älteren Rede­beitrag der Jugend­antifa zur Ge­schichte der Vertrie­benen­verbände.

Listen belegen Be­deu­tung des Klapper­felds für Depor­tationen

Die Initiative Faites votre jeu! hat im Archiv des Such­diens­tes Bad Arol­sen De­por­ta­tions­listen gefun­den, die die Be­deu­tung des Klapper­felds bei der Ver­schlep­pung von ras­sis­tisch ud poli­tisch Verfolgten aus Frank­furt in die Kon­zen­tra­tions- und Ver­nichtungs­lager belegen. Damit können die Schick­sale vieler Opfer ge­nauer dar­ge­stellt werden.

Gedenkplatte an KZ Walldorf zerstört

Zwei Gedenk­tafeln zur Geschichte des KZ-Außenlagers in Walldorf wurden in der Nacht vom 14. zum 15. Juli zerrstört. Die Täter hinter­ließen außer­dem Nazi-Parolen. In dem Lager mußten 1700 unga­rische Jüdinnen Zwangs­arbeit leisten, zumeist für den Flug­hafen. Die meisten Opfer wurden später im Frauen-KZ Ravens­brück ermor­det. FR, Echo

75 Jahre Putsch, Revolution und Krieg in Spanien

Am 17./18 Juli 1936 putschte der größere Teil des spani­schen Mili­tärs gegen die Republik. Ohne die sofort ein­setz­ende Unter­stützung der fa­schis­tischen Staaten hätte der fran­quis­tische Auf­stand keine Chance gegen die bewaff­nete Gegen­wehr von Arbeiter­orga­nisa­tionen und Bevöl­kerungs­mehrheit gehabt.
Kommentierte Linkliste, Venceremos (Broschüre der ALB zum Spa­nischen Bürger­krieg und seinen Folgen)

In ihrem Beitrag Die IG FARBEN im Spanischen Bürger­krieg legt die Coor­dina­tion gegen BAYER-Gefahren die Inter­essen des NS-Regimes und des damals weltweit größten Unter­nehmens an der Unter­stützung der Putschisten dar.

Demjanuk verurteilt und frei

Der Auf­seher im Ver­nichtungs­lager Sobibor John Demjan­juk ist am 12. Mai wegen Bei­hilfe zum Mord in 28.000 Fällen von LG München zu fünf Jahren Haft verur­teilt worden. Demjan­juks Anwälte legten Revi­sion beim BGH ein. Bis zur Ent­schei­dung des BGH ist er frei, das Gericht sah keine Flucht­gefahr. FR, FAZ, Zeit, Chronologie (SZ)
Demjanjuk war als ukra­inischer Kolla­bora­teur (Trawniki) in Sobibor. Dort waren von Mai 1942 bis zum Auf­stand im Juli 1943 etwa 250.000 Juden ermor­det worden.

Thomas Blatt: ...damit Sobibor nicht vergessen wird Hagalil
Weitere Links zum Lager Sobibor und zu den NS-Prozessen gibt es im Beitrag Demjanjuk-Prozess hat begonnen

NS-Vergangen­heit hes­sischer Landtags­abge­ordneter

Die Fraktion "Die Linke" hat die NSDAP-Mit­glied­schaft von Abge­ord­neten des hes­sischen Land­tags von 1946-1987 über­prüfen lasssen. Das wenig über­rasch­ende Ergebnis: Min­des­tens 75 von 333 Land­tags­abgeord­neten waren Partei­genossen. Bis­he­rige Ver­öffent­lich­ungen des Hes­sischen Landtags haben nur die NSDAP-Mit­glied­schaft von drei Abgeordneten erwähnt. Besonders viele Ex-NSDAPler gab es in den Fraktionen von CDU und FDP. Broschüre (PDF, 4,2 MB). FR1, FR2, FAZ, HR

70 Jahre Februarstreik

Am 25. und 26. Februar 1941 streikten zehn­tau­sende Arbei­terInnen in Amster­dam und Nord­holland gegen die Depor­tation von etwa 400 Juden. Voraus­gegangen waren Über­fälle nieder­ländischer Nazis im jüdischen Viertel Amster­dams, gegen die sich Juden und Nicht­juden wehrten. Ein Nazi war von den Selbst­vertei­digungs­gruppen getötet worden. Die deut­schen Besatzer schlugen den Streik brutal nieder und töte­ten dabei neun Menschen. Entding­lichung, Wider­stands­museum Amsterdam, Zur historischen Bedeu­tung des Februar­streiks von Benjamin Ortmeyer (pdf, 1,2 MB)
Videos mit Truus Menger zum Wider­stand in den Nieder­landen

Auschwitz­gedenktag: Der "vergessene Holocaust" an Roma und Sinti

Am 27 Januar 1945 befreite die Roten Armee das Vernich­tungs­lager Auschwitz. Primo Levi beschreibt die Ankunft der ersten Rot­armisten in seinem Roman Die Atempause (Auszug).

Erst­mals hat dieses Jahr der Sinto Zoni Weisz zum "Gedenktag für die Opfer des National­sozia­lismus" im Bundes­tag eine Rede über den "verges­senen Holo­caust" an Roma und Sinti halten können. Zoni Weis ging auch auf die heutige Verfolgung der Roma in Ungarn, Rumä­nien und Bul­garien ein, in der er ein Wieder­holung der Geschichte sieht. SZ

500 demon­strierten für Entschä­digung der Depor­tations­opfer durch die Bahn

Etwa 500 Menschen demon­strierten am 4. Dezember in Nürnberg für eine ange­messene Ent­schädi­gung der Opfer der Reichs­bahn­depor­tationen durch die Bahn. Bis­lang haben die Über­lebenden von der Bahn weder Schadens­ersatz noch den erpreßten Fahr­peis zurück erstattet bekommen. Die Bahn hat den ost­euro­päischen Über­lebenden lediglich "humanitäre Hilfe" im Wert von 25 € pro Person angeboten. Ganzer Artikel

Die Charta der Heimat­vertriebenen, ein Dokument des Revan­chismus

Am 5. August 1950 haben die "Heimat­vertriebenen" ihre Charta ver­öffentl­icht. Darin betonen sie ihre " Zuge­hörig­keit zum christlich-abend­ländischen Kultur­kreis", verzichten aber groß­zügig auf Rache. Dafür lobten sich die BdVler zum 60. Jahrestag selbst. Ganzer Artikel

Geschichte des Klapperfeld

Die Initiative "Faites votre jeu!" hat eine Website zur Geschichte des Polizeigefängnisses Klapperfeld online gestellt.

Deportationsopfer fordern Entschädigung

21 Opferorganisationen aus Polen, Weißrußland, der Ukraine und Rußland fordern von der Deutschen Bahn als Erbe der Reichsbahn Entschädigung für ihre Deportation. "Die historischen Nachfolger der 'Deutschen Reichsbahn' müssen ihrer moralischen und finanziellen Pflicht endlich nachkommen" heißt es in der am 26. März verabschiedeten Warschauer Erklärung.
Bundesregierung und DB lehnen Entschädigungen für die oft sehr armen Überlebenden ab. Zug der Erinnerung, German Foreign Policy, IKG Wien, Deutsche Welle

100 bei Spaziergang gegen deutschen Opfermythos

Etwa 100 Menschen beteiligten sich am 22. März am antifaschistischen Stadtspaziergang gegen das Glockengeläut zum Jahrestag der Bombardierung Frankfurts. Wegen einer falschen Zeitplanung der Veranstalter fandensich nach einer Pause zum ökumenischen Gedenkgottesdienst nur noch 40 Personen zur "Begrüßung" des rechten Stadtverordneten Hübner (BFF) und des CDU-Kirchenezernenten Becker ein. FR, Aufruf der autonomen antifa[f], Redebeiträge folgen.

Die Stadt Frankfurt will den Opfern ihrer Bombardierung vor 66 Jahren mit einem ökumenischen Gottesdienst und dem Geläut zahlreicher Innenstadtkirchen gedenken. Dabei wird die Trauer um die Toten zur Relativierung der Opfer der deutschen Verbrechen genutzt.
Glockenläuten für wen?
Kommentar der ANK

Glocken der Nikolaikirche blieben still
Die Glocken der Nikolaikirche haben sich nicht am Geläut beteiligt. Der Vorstand der zur Nikolaikirche gehörenden Paulsgemeinde sah nicht ein, dass die Glocken für die Toten der Bombardierung Frankfurts, aber nicht für die ermordeten Juden läuten sollen. Tiefer die Glocken nie klingen!? Gemeindeblatt (S.3)

125 Jahre "Kongo-Konferenz"

Vor 125 Jahren ging die "Kongo-Konferenz" in Berlin am 26. Februar 1885 zu Ende. Auf der Konferenz teilten die Kolonialstaaten Afrika unter sich auf. Die Konferenz sollte gegensätzliche Interessen der imperialistischen Staaten lösen. Der Anteil der von europäischen Ländern beherrschten Teile Afrikas wuchs in den folgenden 25 Jahren von 10% auf 90%. Die neu gezogenen Grenzen zeschnitten die bisherigen Lebens- und Wirtschaftsräume. Neben den europäischen Kolonialmächten nahmen auch die USA und das Osmanische Reich an der Konferenz teil.
125 Jahre Berliner Afrika.Konferenz
Künstliche Grenze, natürliches Afrika? (Helmut Bley, Freiburg-Postkolonial)
Telepolis, WikiPedia, DW

Bahn drängt nach Polen - Opfer fordern Entschädigung

Die Deutsche Bahn will in Polen in den Personenverkehr einsteigen und dort auf wichtigen Strecken eigene Züge einsetzen. Telepolis
Polnische Opferverbände haben dies zum Anlaß genommen, Entschädigungszahlen für Deportatierten zu fordern. Die oft bitter armen Opfer können zum Teil nicht einmal ihre medizinische Versorgung bezahlen. Die noch lebenden Bahndeportierten in Polen erwarten nun zumindest eine humanitäre Geste der Bahn. Tagesschau, NPD-Blog, Zug der Erinnerung

Klage gegen ungarische Staatsbahn MAV in den USA
93 Opfer der Deportationen aus Ungarn haben die Staatsbahn MAV verklagt. Sie fordern 1,24 Milliarden Dollar (knapp 900 Mio €). Das Bezirksgericht Illinois hat die Sammelklage als formal berechtigt zur Verhandlung zugelassen. Pester Lloyd

Lambsdorff ist tot

Otto Graf Lambsdorff, der Netzwerker des Kapitals mit dem großen Herzen für NS-Verbrecher, ist tot. In den meisten Nachrufen wird Lambsdorff für seine "Verdienste um die Zwangsarbeiter-Entschädigung" gerühmt. Dass diese Verdienste großen Teils in der Rechtssicherheit für die Täterfirmen und dem Ausschluss der italienischen Zwangsinternierten von Leistungen bestand, wird dabei zumeist nicht erwähnt. Daran erinnert allerdings Stephan Stracke in Zur Not verhandeln wir mit dem Teufel - Ein etwas anderer Nachruf auf Otto Graf Lambsdorff
Unterhändler mit Vorgeschichte Interview mit Stephan Stracke in der jungle world

Demjanjuk-Prozess hat begonnen

Am 30. November begann der Prozess gegen Iwan Demjanjuk. Demjanjuk war als ukrainischer Kollaborateur (Trawniki) Aufseher im Vernichtungslager Sobibor. In Sobibor waren von Mai 1942 bis zum Aufstand im Juli 1943 etwa 250.000 Juden ermordet worden. Ganzer Artikel

Geschichte des Klapperfeld

Im Klapperfeld wurden am 10. August die Austellung zur Geschichte des Klapperfeld-Gefängnisses eröffnet. Sie wird dauerhaft zu sehen sein und nach und nach erweitert werden. FR, FNP

Gedenken an ermordete Roma

30 Menschen nahmen am 2. August an der Gedenkveranstaltung des Förderverein Roma anlässlich des 65. Jahrestages der Liquidation des „Zigeunerlagers“ Auschwitz teil.

Kein Maulkorb für die VVN

Seit einem Jahr versucht der Kameradenkreis der Gebirgsjäger die Wahrheit über die Verbrechen der Gebirsgstruppe und die Gesschichte des Kameradenkreises verbieten zu lassen. Damit ist er nun zum dritten Mal gescheitert.
Die Dokumentation (pdf-Datei, 3,3 MB) der VVN über den Schutz für Kriegsverbrecher durch den Kameradenkreis kann daher unverändert verbreitet werden. VVN

Nachrichten gestrafft und ausgelagert

Die "Nachrichten zu geschichtspolitischen Ereignissen" sind in den letzten Jahren zu umfangreich geworden. Zuletzt war die Seite auf fast 60 KB angewachsen und überschritt damit die für 56K-Modems erträgliche Größe (60 KB brauchen bei Modemverbindungen mindestens 11 Sekunden reine Übertragungszeit, dazu kommen die Auflösung des Domainnamens über einen DNS-Server und der Aufbau der Seite im Browser, zusammen etwa 15 Sekunden. Bei schlechter Verbindungsqualität noch wesentlich länger. Daher mußte die Seite verkleinert werden. Dazu wurden die NAchrichten hier auf der Seite stark gekürzt und die Beitträge auf andre Seiten ausgelagert. Nu enstanden sind dadurch die Unterseiten zur Verurteilung von Kriegsverbrechern in Europa und über Gerichtsurteile zur "Wiedergutmachung" , Mittenwald, Protesten gegen Bahn, IG-Farben-Proteste, und zu Aktionen gegen Steinbach und den Bund der Vertriebenen.

Pfingstproteste in Mittenwald

In Mittenwald nahmen am 30. Mai 2009 etwa 200 Menschen an der Enthüllung eines Denkmals für die Opfer der Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg teil. Mittenwald 2009

Demo gegen NS-Verbrecher

Am 17. Mai 2009 demonstrierten 30 Menschen vor dem Haus des Kriegsverbrechers Heinrich Schubert. Die Demonstration richtete sich gegen die Verschleppung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt. Ganzer Artikel

80 Jahre Berliner Blutmai

Am 1. Mai 1929 schossen Polizisten in Berlin auf eine unbewaffnete Demonstration, 33 Menschen wurden getötet, etwa 200 verletzt. Insgesamt schoss die Polizei 11.000 Kugeln auf DemonstrantInnen und AnwohnerInnen ab. Zuvor hatten Polizeipräsident Zörgiebel (SPD) und der preußische Inneminister Grzesinski (SPD) das Verbot aller Demonstrationen am 1. Mai bestätigt. Viele der Toten hatten nicht einmal an den verboteten Mai-Demos der KPD teilgenommen. Ganzer Beitrag und Links zum Blutmai.

NS-Opfer endlich entschädigen

Italienische und griechische Gerichte haben Deutschland in letzter Instanz zu Reparationszahlungen wegen des SS-Massakers in Distomo verurteilt. Ganzer Artikel und Links

Wenn die CDU singt

Im vom Ministerpräsidenten Oettinger herausgegebenen Liederbuch der CDU Baden-Württembergs ist auch das “Panzerlied” enthalten. Das Lied des NS-Dichters Kurt Wiehle verherrlicht den Krieg und hat die Melodie des SS-Liedes „Die eiserne Schar“.

Die CDU BaWü will das Liederbuch nun nicht mehr ausliefern. Die bereits ausgeliederten Liederbücher zurückrufen möchte Mitherausgeber und CDU-Generalsekrerär Strobl jedoch nicht: "Wir lehnen Bücherverbrennungen ab." Und hat damit schon wieder einen unpassenden NS-Vergleich gemacht. Neues Motto der CDU: "Wir können alles, außer Geschichte!" Hagali, SZ

25 TeilnehmerInnen beim Revanchisten-Gedenken

Am 22. März 2009 folgten etwa 25 Menschen der Aufforderung der Bürger für Frankfurt (BFF), der Bombardierung Frankfurts durch eine Trauerkundgebung auf dem Römer zu Gedenken und zugleich die Kriegsverbrechen zu relativieren. Zum ganzen Text

Litauen verfolgt jüdische Partisanen

In Litauen wird gegen ehemalige jüdische Partisanen ermittelt, die während und direkt nach dem Zweiten Weltkrieg Litauer getötet haben sollen. Ganzer Artikel und Links

Vertriebenzentrum doch mit Steinbach?

Das vom Bund der Vertrieben (BdV) und seiner Vorsitzenden Erika Steinbach seit langem geforderte "Zentrum gegen Vertreibung" ist nun von der Bundesregierung beschlossen und finanziell abgesichert worden. Eine entsprechende Stiftung soll unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums gegründet werden. Proteste gegen Vetriebene

Der verdrängte Völkermord an den Herero

Der Bundestag weigert sich nach wie vor, den Völkermord an den Herero und Nama anzuerkennen. Ein Antrag der Linkspartei, der auch Reparationen vorgesehen hatte, war Ende Juni von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden. Die Grünen forderten stattdessen einen Versöhnungsdialog mit Namibia. Ganzer Artikel

70 Jahre Konferenz von Evian: Jüdische Flüchtlinge unerwünscht!

Vom 6. bis 14. Juli 1938 trafen sich Delegierte aus 32 Ländern in Evian, um über die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich zu verhandeln. Allen Appellen für die bedrohten Juden in Deutschland und Österreich zum trotz blieben die Tore ins Exil geschlossen. Zum ganzen Artikel und zahlreichen Links

Freie Fahrt für den Zug der Erinnerung

Die Bürgerinitiative fordert in einem Anfang 2008 veröffentlichen Aufruf von der Deutschen Bahn, den Zug der Erinnerung nicht zu behindern und kostenlos fahren zu lassen. Bisher kassiert die Bahn hohe Gebühren für die Strecken- und Bahnhofsnutzung sowie für die Nutzung des Stromanschlusses.

Zug der Erinnerung in Frankfurt gestartet

Der Zug der Erinnerung ist am 8. November 2007 in Frankfurt gestartet. Etwa 150 Menschen begrüßten den Zug im Frankfurter Hauptbahnhof. Die Überlebenden Trude Simonsohn und Margot Kleinberger hielten zur Ausstellungseröffnung zwei kurze, bewegende Reden. Ganzer Artikel

Weißwäscher bei der FAZ

Konrad Löw hat in der FAZ einen Artikel unter der Überschrift „Juden unerwünscht“ veröffentlicht. Darin hat er willkürlich Aussagen von Juden in Deutschland zusammengetragen, die belegen sollen, dass die Mehrheit der Deutschen nicht antisemitisch gewesen seien und die Vernichtung der Juden abgelehnt hätten. Löw ist Mitglied der "Deutschen Konservativen", einer antisemitischen und rassistischen Organisation, die den Brückenschlag der Nazis in die rechte CDU-Ecke versucht. Er hat auch der Deutschen Nationalzeitung schon Interviews gegeben. Unter dem Titel Propagandisten unerwünscht hat das Fritz-Bauer-Institut eine gut begründete Replik veröffentlicht, in der die Argumentation Löws zerpflückt wird.

Bereits in der Vergangenheit war die FAZ dafür kritisiert worden, der "Neuen Rechten" ein Forum zu bieten. So z.B. dem Junge Freiheit-Autor Karl-Heinz Weißmann vom Institut für Staatspolitik.

Protest gegen Vertriebenen-Ausstellung in Frankfurt

Etwa 40 AntifaschistInnen haben am 17. Juni 2007 gegen die Eröffnung der Ausstellung 'Erzwungene Wege - Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts' protestiert. Bericht

Proteste gegen fünfzigstes Kriegsverbrechertreffen in Mittenwald

Am Pfingswochenende 2007 haben wieder mehrere hundert DemonstrantInnen gegen das Treffen der Gebisrgsjäger in Mittenwald demonstriert. Mittenwald 2007

Zwangsarbeitergelder sollen für Wirtschaftsförderung genutzt werden

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" soll umgebaut werden. Der Stitungsrat soll verkleinert und der Einfluß der Opferorganisationen reduziert werden. Zumindest ein Teil der Kuratoriumsmitglieder will in Zukunft auch internationale Ausbildungsprojekte fördern. Nachdem die deutsche Wirtschaft die Zwangsarbeiter sowieso billig abgespeist hatte, sollen die geringen Gelder aus der Stiftung also auch noch in die Förderung der Wirtschaft umgelenkt werden.
Kontrolle der "Zwangsarbeiter-Stiftung" durch die Wirtschaft ist geschmacklos Die Linke
Artikelsammlung zum Stand der Entschädigung von Zwangsarbeitern (Labournet)
Die (Nicht-)Entschädigung (AIB 2002)

BRD immun gegen griechische Entschädigungsklagen

Die Angehörigen der Opfer des Massakers von Kalvritha (Griechenland) bekommen von der Bundersrepublik Deutschland keine Entschädigung. Nachdem griechische Gerichte einen Anspruch auf Entschädigung anerkannt hatten, hat nun der Europäische Gerichtshof der BRD die Staatenimmunität attestiert. Bei dem Massaker hatte die Wehrmacht am 13.12.1943 fast 700 ZivilistInnen umgebracht. Presseerklärung des AK Distomo und Presselinks

Proteste im Hauptbahnhof und vor der Börse

Am 26. und 27 Januar protestierten Mitglieder der Anti-Nazi-Koordination und der Initiative 11.000 Kinder für eine Ausstellung zur Deportation von 3 Millionen Juden und hunderttausenden Sinti und Roma mit der Reichsbahn. Mit Transparenten, Schildern und Flyern (Vorder- und Rückseite) wurde über das Projekt und die Desinformationskampangen der Bahn berichtet. Ganzer Artikel

Urteil gegen die Mörder von Sant'Anna bestätigt

Bereits am ersten Verhandlungstermin über die Revision im italienischen Sant'Anna-Verfahren wurde am 21. November 2006 das Urteil des Militärgerichts von La Spezia durch das zuständige Militärgericht in Rom bestätigt. Zehn angeklagte ehemalige SS-Angehörige waren am 22. Juni 2005 wegen des Massakers in Sant'Anna zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ganzer Artikel

Kundgebung für Ausstellung über Deportationen

Am 9. November versammelten sich gut 40 Menschen um 7:00 Uhr früh zu einer Protestaktion vor dem Verwaltungsgebäude der Deutschen Bahn im Frankfurter Gallus auf. Ganzer Artikel

Streit über Ausstellung zur Deportation eskaliert

Seit mehr als zwei Jahren weigert sich die Deutsche Bahn die Ausstellung "11000 Kinder - Mit der Reichsbahn in den Tod" auf Bahnhöfen in Deutschland zu zeigen. Zahlreiche Demonstrationen in und vor den Bahnhöfen und Informationsveranstaltungen hatten an der Betonhaltung von Bahnchef Mehdorn nichts ändern können. Ganzer Artikel

Entschädigung für die Opfer der deutschen Besatzung

Am 29. September hat der Europäische Gerichtshof mit der Anhörung der Opfer des Massakers von Kalavryta begonnen. Griechische Gerichte hatten Deutschland zur Zahlung von Entschädigungen an die Opfer verurteilt. Deutschland beruft sich dagegen auf die "Staatenimmunität" und verweigert jede Zahlung an die Überlebenden und ihre Nachkommen. Zur Pressemitteilung des AK Distomo

Gebirgsjägertreffen in Mittenwald gestört

300 bis 500 Menschen haben am 27. und 28. Mai 2006 in Mittenwald gegen die Verherrlichung der Taten der Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg demonstriert. Auf dem zuvor stattgefundenen Hearing haben VertreterInnen französischer und slowenischer Partisanenverbände von der deutschen Besatzung und ihrem Widerstand dagegen berichtet. Während der Feierlichkeiten der Gebirgsjäger auf dem Hohen Brendten konnte ein Protesttransparent gehisst werden. Indymedia, Infoladen Ludwigsburg

Weitere Infos und Aufrufe unter Angreifbare Traditionspflege

Demonstration in Ortenberg/Lißberg gegen einen der Mörder von Sant'Anna

70-80 Menschen demonstrierten am 5. Mai 2006 in Ortenberger Ortsteil Lißberg (Wetterau) ihre Solidarität mit den Opfern des Massakers der Waffen-SS in Sant'Anna di Stazzema. 560 Menschen, fast ausschließlich Frauen, Kinder und Greise, waren dort ermordet worden. Zum ganzen Artikel

Gedenkplatte für Günter Sare

Die Gedenkplatte zum Tod Günter Sares ist nun fertig. Sie wurde am 11. März anläßlich der Konferenz zu Peter Gingolds 90. Geburtstag dem wohlwollenden Publikum vorgestellt.
Günter Sare Dokumentationsseite

Bahn lehnt Ausstellung zur Deportation erneut ab

Die Deutsche Bahn hat es erneut abgelehnt, eine Ausstellung über die Deportation von 11.000 jüdischen Kindern aus Frankreich in einigen Bahnhöfen zu zeigen. Die Ausstellung könne nicht gezeigt weden, da dies den Sicherheitsbestimmungen widerspräche und Bahnhöfe keine "würdigen" Orte der Erinnerung seien. Ganzer Artikel und Links

20. Todestag von Günter Sare

Zum 20. Todestag von Günter Sare trafen sich am am 28. September 2005 gut 120 Menschen. Auf der Kundgebung erzählte zunächst Peter Gingold von der Situation von AntifaschistInnen in der frühen BRD. Im Anschluss daran schilderte ein Kollege aus der LAGG die Auseinandersetzung zum Gedenken an die KZ-Arbeiter in den Adlerwerken. Danach wurde vom erfolgreichen antifaschistischen Widerstand gegen die bundesweiten Demonstrationen der NPD in Frankfurt in den 70er Jahren berichtet. Es folgten Informationen zum Auschwitzprozess, der von 1963-65 im Haus Gallus stattfand. Mit einem Bericht vom Abend des 28. September 1985 endete das "Erzählcafé im Freien", dem noch eine Demonstration folgte. Aufruf zur Kundgebung.
Redebeiträge zum Auschwitzprozess und zum Todestag Günter Sares

Günter Sare starb bei einem Wasserwerfereinsatz der hessischen Polizei. Er hatte an einer Kundgebung gegen eine Wahlkampfveranstaltung der NPD im Bürgerhaus Gallus teilgenommen.

Wir dokumentieren einige autonome und andere linke Flugblätter und Zeitungsartikel aus dem Herbst 1985 zum Tod Günter Sares und die damals vom Libertären Zentrum herausgegebene Dokumentation zu den Ereignissen nach dem Tod von Günter Sare

25 Jahre Oktoberfestattentat

Am 26. September 1980 verübte der Nationalsozialist Gundolf Köhler einen Sprengstoffanschlag auf das Münchner Oktoberfest. Mitten im Bundestagswahlkampf des Kandidaten Strauss wurden 13 FestbesucherInnen getötet und mehr als 200 verletzt.
Zum ganzen Artikel und weiterführenden Links

Protest gegen Bahn im Frankfurter Hauptbahnhof

am 10. Juni 2005 protestierten etwa 100 AntifaschistInnen im Frankfurter Hauptbahnhof gegen die Ignoranz der Deutschen Bahn. Die Bahn hatte sich geweigert, eine von den Söhnen und Töchtern der Deportierten erstellte Ausstellung zur Deportation von 11.000 jüdischen Kindern aus Frankreich in deutschen Bahnhöfen zu zeigen. Ganzer Artikel und Links

Mörderische Tradition erfolgreich angegriffen

Mit einem außerordentlich interessanten Hearing, mehreren Demonstrationen mit bis zu 600 AntifaschistInnen und einer kurzzeitigen Blockade der Zufahrt nach Mittenwald wurden die Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger Pfingsten 2005 in die Öffentlichkeit gebracht. Mittenwald 2005

Norbert-Wollheim-Platz

Seit Jahren fordern Überlebende des Konzentrationslagers Buna-Monowitz (Auschwitz III) die Umbennung des Grüneburgplatzes am IG Farbenhaus in Norbert-Wollheim -Platz. Norbert Wollheim hatte die IG Farben in den 50er Jahren erfolgreich auf Entschädigung für die erlittene Zwangsarbeit in dem IG-eigenen KZ verklagt. Mit dem neuen Namen soll an die Leiden der Opfer ebenso wie an ihren Kampf um Entschädigung erinnert werden. Die Initiative "Norbert-Wollheim-Platz" hat dazu jetzt eine Unterschriftenkampange gestartet.

Resolution der Überlebenden des KZ Monowitz
"Ein Minimum an Erinnerungspflicht" von Werner Renz in der FR
Weitere Informationen zu den IG Farben, FAZ

Gedenken an die in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma

Am 16. Dezember gedachten 30 Menschen der ermordeten Roma und Sinti anläßlich des 60. Jahrestages des Auschwitzerlasses. Der Vorsitzende der Roma-Union, Leika-Peter Böttcher, hielt die Gedenkrede

Steinbach gegen kritischen Journalisten

Die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) und CDU-Politikerin Erika Steinbach klagt erneut gegen einen kritischen Journalisten. Diesmal trifft es Ekkehard Jänicke, der in seinem Artikel "Die ehrenwerten Kreise hinter Herrn Hohmann" auch über die Verbindungen dieses Antisemiten zu Frau Steinbach berichtet hatte. Proteste gegen Vetriebene

70 DemonstrantInnen gegen BdV in Frankfurt

Am 12. September 2004 haben im Frankfurter Stadtteil Bornheim gut 70 Menschen gegen die Politik des Bundes der Vertriebenen (BdV) und dessen Vorsitzende Erika Steinbach demonstriert. Anlaß war die Feier des "Tag der Heimat" im dortigen Bürgerhaus. Proteste gegen Vetriebene

Gedenken an ermordete Roma und Sinti

Am 2. August haben in Frankurt etwa 30 Menschen dem 60. Jahrestag der Ermordung von 2900 Roma und Sinti in Auschwitz gedacht.

Vertriebenen-Veranstaltung gestört

AntifaschistInnen haben eine Veranstaltung des Bundes der Vertriebenen (BdV) auf dem Hessentag in Heppenheim am 19. Juni 2004 kurz gestört. Indymedia
Infos und Links zum BdV

Frankfurt ehrt Kurt Thomas nicht

Das Stadtparlament hat am 17. Juni beschlossen, den Probensaal im "Haus der Chöre" im Dornbusch nicht nach dem Leiter der NS-Musikschule Kurt Thomas zu benennen und auch auf andere Ehrungen Thomas' zu verzichten. Kurt Thomas war als Leiter des musischen Gymnasiums ein Profiteur und Propagandist des NS-Regimes. Deshalb hatte ein ungewöhnlich breites Spektrum von autonomer Antifa und DGB bis zu Repräsentanten der ev. Kirche und des Fritz-Bauer-Instituts gefordert, auf die Ehrung von Thomas am zu verzichten.
Aufruf zur Absage der Ehrung.

Weitere Fakten zu Kurt Thomas
Im Kontext mit der gescheiterten Ehrung Kurt Thomas' wurde am 6. März 2005 der Vortrag Evangelische Kirchenmusik und Nationalsozialismus in der Alten Nikolaikirche Frankfurt a.M. gehalten

Mörderische Tradition angegriffen

Etwa 400-500 AntifaschistInnen haben an Pfingsten 2004 gegen das Traditionstreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald demonstriert und den Tätern von Distomo und zahlreichen anderen Massakern zumindest unsere Verachtung gezeigt. Mittenwald 2004

Revanchisten-Gedenken gestört

Zwei Veranstaltungen des revanchistischen BFF zum Gedenken an die Bombardierung Frankfurts wurden am 22. März 2004 gestört.
Zum Bericht

Blockadeaktion gegen Riefenstahlfilme

Unter dem Titel "In Memoriam: Leni Riefenstahl" und mit einem lobhudelnden Ankündigungstext wollte das Deutsche Filmmuseum den zweiteiligen Olympiafilm "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit" zeigen. Gegen diese unkritische Rezeption Riefenstahls protestierten am 10. Januar 2004 etwa 25 DemonstrantInnen und blockierten den Eingang zum Filmsaal für eine dreiviertel Stunde. Zum Bericht

IG Farben i.A. im Konkurs

Etwa 35 DemonstrantInnen begleiteten am 10. November 2003 die Pressekonferenz der IG Farben i.A. im Bürgerhaus Dornbusch. Sie protestierten dagegen, dass die Liquidation so lange verzögert wurde, bis kein Geld mehr für die Entschädigung der Opfer übrig blieb. Proteste gegen IG Farben

200 gegen Vertriebenenzentrum

Am Jahrestag des Novemberpogroms 2003 haben etwa 200 DemonstrantInnen in Frankfurt gegen das geplante "Zentrum gegen Vertreibung" demonstriert. Die Demonstration unter dem Motto "Heimat vertreiben - etwas besseres als die Nation finden wir überall" ... Proteste gegen Vertriebene

Geschichte wird von Menschen gemacht

Im April 2003 fand in Berlin eine Veranstaltung zum 60ten Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto statt. Auf dem Podium führte Ingrid Strobl ein Gespräch mit Jadwiga Garonska (Warschau), Teresa Wieczorek (Warschau), Jerzy Piekielny (Lodz) und Ludwik Hoffmann (Lodz) aus Polen. In der Podiumsdiskussion werden die Vielfäftigkeit und die Bedingungen jüdischen Widerstands deutlich.

Protest gegen Revanchisten-Konzert in Frankfurt

Etwa 40 Leute protestierten am 17. Februar 2002 gegen ein Benefiz-Konzert zugunsten des von Erika Steinbach und dem "Bund der Vertriebenen"(BdV) geplanten "Zentrum gegen Vertreibung" vor der Paulskirche. Proteste gegen Vetriebene

Kurzbericht von den Protestaktionen zur IG Farbenhauptversammlung am 17.9.2001

Vor der Stadthalle in Bergen-Enkheim versammelten sich gut 120 AntifaschistInnen um gegen die Fortexistenz dieser Verbrecherfirma zu protestieren. In der Stadthalle störten etwa 25 DemonstrantInnen den Beginn der Aktionärsversammlung, indem sie vor dem Podium ein Transparent zur Auflösung der IG Farben entrollten und Sprechchöre riefen ("IG Farben hier und heute, Mörder teilen ihre Beute"). Proteste gegen IG Farben

Kleine Presseschau
Fotos von der IG Farben Hauptversammlung von der Gruppe "Arbeiterfotografie"
Weitere Informationen über die IG Farben

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