Nach seiner Entlassung aus der Abschiehaft bekam Andre Aragoli beim Frankfurter Standesamt kurzfristig einen Termin um seine Partnerschaft mit seinem Freund eintragen zu lassen. (aragoli.info) Damit verbunden ist eine zunächst befristete Aufenthaltserlaubnis für ihn.
Bei aller Freude darüber, dass Andre Aragolis nicht in den Iran abgeschoben wurde, bleibt der Fall ein Skandal. Einen offen schwul Lebenden an das reaktionäre islamistische Regime im Iran auszuliefern,bedeutet seinen Tod in Kauf zu nehmen. Es ist einfach dreist, was sich Asylbehörden ebenso wie Ausländer- und Standesamt derzeit leisten. Dass es überhaupt öffentlichen Druck benötigte, um selbstverständliche Mindeststandards durchzusetzen, zeigt was für ein Geist in diesen Behörden herrscht.
Wer keine politische Unterstützung hat, bleibt der Willkür der Abschiebeorgane - und zum Teil auch dem gnadenlos durchgesetzten "Recht" - ausgesetzt. Ein Beispiel dafür sind jugendliche Roma in Frankfurt, die trotz eines erfolgreich beendeten Beschäftigungsprojekts abgeschoben werden sollen.
Andre Aragoli sollte in den Iran abgeschoben werden. Dort droht ihm als Schwulen die Todestrafe.
Das Verwaltungsgericht Kassel hatte ihm zwar "irreversible" Homosexualität bescheinigt und auch bestätigt, dass praktizierende Schwule im Iran verfolgt werden. Als Ausweg empfahl das VG, Andre Aragoli solle seine Homosexualität halt nicht ausleben. Ob sich das Gericht bei dieser menschenverachtenden Entscheidung mehr von homophoben oder rassistischen Gesichtspunkten leiten ließ, ist noch nicht endgültig erforscht.
Auf der Kampagnenseite http://www.aragoli.info.ms/ gibt es Informationen .
Ebenso unter
FR1, FR2, "Richter und Henker" auf Telepolis, AGUDAH , Karawane