Blockaden stoppten den Anti-Islam-Kongress - Erfolg für "Hingesetzt!"-Bündnis und Antifa - 3.000 bei Antifa-Demo am Vorabend

Am 20. September 2008 haben an die 10.000 Menschen den europaweiten Anti-Islam-Kongress von PRO-Köln verhindert. Der Erfolg war nur möglich, weil es sowohl die HINGESETZT!-Mobilisierung als die bundesweite Antifa-Mobilisierung gab.

Mit Straßen- und Schienenblockaden wurden die Zufahrten gesperrt. Angriffe auf TeilnehmerInnen des Kongresses, außer Funktion gesetzte Signalanlagen der Bahn und brennende Barrikaden ergänzten das Konzept der breit angelegten gewaltfreien Blockaden, auch wenn die verschiedenen Aktionsformen vor Ort z.T. gegeneinander standen.

Bis 12:30 Uhr hatten es nur gut 50 Nazis und andere Rassisten zum Kundgebungsplatz geschafft. An die 200 weitere Faschisten warteten noch am Flughafen darauf, nach Köln transportiert zu werden. Die Polizei erklärte die gerade begonnene Rumpfkundgebung um 12:35 Uhr für beendet, da sie nicht weiter für die Sicherheit der Faschisten sowie unbeteiligter KölnerInnen garantieren konnte. Indy1, Indy2, Reuters-Film, WDR, N-TV, Stern, KSTA

Danach zogen antifaschistische Demos durch die Stadt, wurden aber zum Teil von der Polizei eingekesselt. Bei insgesamt 3 Kesseln wurden mindestens 500 Menschen "in Gewahrsam" genommen und bis zu 16 Stunden festgehalten. EA Köln, Hingesetzt, Kritik an Polizei (FR)

Fiasko für PRO Köln, Teil1

Auch am 19. September konnte PRO Köln keine ihrer Veranstaltungen durchführen.

Die Pressekonferenz auf einem Schiff wurde PRO Köln völlig vermasselt. Erst wurde das Schiff durch Steinwürfe beschädigt. Dann legte der Kapitän aus Angst um sein Schiff verfrüht ab, so dass Teile der Presse sowie der Kamerad von der British National Party nicht mitfahren konnten. Und schließlich hing der Kahn auf dem Fluss fest, weil die umgebenden Brücken und Anlegeplätze von AntifaschistInnen besetzt waren.

Die rassistische Busfahrt in Kölner "Problemstadtteile" mit hohem Migrantenanteil fiel aus. Überall entlang der geplanten Strecke hatten sich DemosntrantInnen eingefunden, um die Darstellung der Menschen in Ehrenfeld, Kalk und Ehrenfeld als gefährliche Wesen zu verhindern. Die Busfahrer hatten sich geweigert, die Faschisten zu fahren. Schließlich hatte auch die Polizei die Bustour kurzfristig als Provokation verboten.

Die Faschisten kamen nicht vom Anlegeplatz ihres Ausflugschiffes weg, weil Taxifahrer keine Nazi-Gäste fahren wollten. Auch die Hotelunterkünfte und Restaurants wurden den Kongressteilnehmern gekündigt. WDR, Kölner Stadtanzeiger

Zusammenfassende Darstellungen:

Antifa Freiburg (Chronologie), Antifaschismus mit Spaßeffekten (Telepolis), Indymedia (Special), Anti-Islam-Kongress in Köln verhindert (Anarchistische Gruppe Freiburg )

Erste Auswertungen:

Kurzresümee zum Wochenende vom AK Antifa Köln
Köln: Massenblockaden verhindern rassistischen „Anti-Islam-Kongress“ (SAV)
Erfolgreicher Protest. Die erfolgreichen Proteste in Köln sind kein Anlass, die Zivilgesellschaft zu verklären (Freitag)
Reinfall von Köln (Telepolis)

Presseschau

Nach dem Kongress:

Die ideologische Gegenoffensive hat begonnen. Zu einer Kampagne in ‚Süddeutsche Zeitung’, ‚Die Welt’, bei ‚Politically Incorrect’ und (sonstigen) rechtsradikalen Protagonisten. Von Bernard Schmid

Satire:

NNN - Neueste Nationale Nachrichten aus Köln extra-3

Antifa-Demo in Köln

Am 19. September haben bis zu 3000 AntifaschistInnen an der linksradikalen Demonstration “Fight the Game - Rassismus, Islamismus, Nationalismus und Kapitalismus bekämpfen!“” teilgenommen. Die Demonstration richtete sich gegen die ideologischen und gesellschaftlichen Grundlagen der verschiedenen reaktionären Bewegungen.

Presseerklärung der autonomem antifa(f), Redebeitrag der autonomen antifa(f), Aufruf, Interpool (Film von der Demo)

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