Neonaziaktivitäten in der Nacht vom 28. und 29. Juli und davor in Bruchköbel und anderswo

Aus einem Rundschreiben hanauer AntifaschistInnen

In Bruchköbel hat es in den letzten Wochen verstärkt Aktivitäten von Neonazis gegeben. Der Gipfel war eine Flugblattaktion in der Nacht vom 28. auf den 29.Juli, bei der ein engagierter Jugendlicher aus Bruchköbel mit Foto in der Nachbarschaft als „Rotfaschist“ dargestellt wurde. Solche Einschüchterungsversuche sind nicht hinnehmbar:

Eine Reaktion auf die Neonaziaktivitäten der letzten Wochen in Bruchköbel

Bruchköbel ist in den vergangenen Monaten wieder verstärkt in den Fokus rechter Propaganda geraten. Vor allem in den letzten Wochen (rund um den Naziaufmarsch am 16.Juli in Gießen) tauchten in vereinzelten Stadtteilen massenweise Sticker mit rechtem Inhalt auf. In diesen werben Nazis auf pseudo-alternative, jugendliche Art für ihr menschenverachtendes Weltbild. Um die 400-500 Aufkleber wurden in den Bereichen Kirle-Siedlung, Niederried und im Käthe-Kollwitz-Ring verklebt. Trotz mehrmaligem Entfernen klebten nach kürzester Zeit neue Exemplare an Laternen und Strassenschildern.

Der Höhepunkt ihrer Aktionen ist eine Flugblattaktion in der Nacht vom 28. auf den 29.Juli gegen 3:00 Uhr. Sie deckten in der Kirle-Siedlung mehrere Briefkästen mit Flyern ein. Abgesehen von seinen eklatanten inhaltlichen Schwächen wird auf dem Papier ein engagierter Jugendlicher (dem vor Wochen bereits mündlich gedroht wurde: „Dich kriegen wir noch.“) auf Basis von Halbwahrheiten und Lügen als krimineller, drogensüchtiger „Rotfaschist“ dargestellt. Die Verfasser versuchen unter dem Deckmantel „besorgter Bürger“ ein Feindbild für die Bruchköbler Bürger_innen zu konstruieren. Diese nicht hinnehmbare Grenzüberschreitung bringt neben der Verleumdung für das Opfer auch eine Einschüchterung unbeteiligter Familienmitglieder mit sich und ist aufs schärfste zu verurteilen.
Es steht fest, dass Etablierungsversuche in solchem Ausmaß auf gefestigte Strukturen zurückzuführen sind, denen es sich entschlossen entgegenzustellen gilt. Lassen Sie sich nicht verarschen und wehren Sie sich aktiv und gemeinsam gegen Neonazis!

Keine Aktion bleibt unbeantwortet!!
Denn schöner lebt sich’s ohne Nazis – in Bruchköbel und überall!

Auch in der Region kam es in den vergangenen Wochen zu verstärkten Aktivitäten sogenannter „Autonomer Nationalisten“. So wurden in Friedberg im Vorfeld des Naziaufmarschs in Gießen am 16.Juli zweimal Plakatpappen gestohlen, auf denen gegen den Naziaufmarsch mobilisiert wurde. Auch in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli gab es Neonaziaktivitäten in der Wetterau, genaueres wissen wir im Augenblick noch nicht. In Frankfurt wurden (ebenfalls in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli) Nazi-Sticker am „Faites votre Jeu“ im ehemaligen Polizeigewahrsam Klapperfeld geklebt. Die Nazis wurden offenbar erfolgreich verjagt, da das Gebäude nicht wie von außen zu erwarten leer war. Das war gegen 23 Uhr

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