Am 21. September begann der Prozess gegen Sonja
Suder und Christian Gauger. Den Beiden wird die
Beteiligung an Anschlägen der
Revolutionären
Zellen gegen Firmen vorgeworfen, die entweder zur
Atomindustrie gehörten
oder Geschäfte mit dem
Apartheidsstaat Südafrika
betrieben. Sonja Suder wird darüber hinaus die
Beteiligung an der Geiselnahme der
Öl-Minister auf der OPEC-Konferenz in Wien
vorgeworfen.
Bericht
vom 1.
Prozeßtag, HR,
TAZ
Die Anklage beruft sich im wesentlichen auf die Aussagen von Hermann Feiling und Hans-Joachim Klein. Hermann Feiling explodierte 1978 ein Sprengsatz, der für das argentinische Konsulat in München bestimmt gewesen war. Dabei verlor er beide Augen und beide Beine. Er hat seine Aussagen unter schweren Schmerzen, dem Schock der Verletzung und morphinhaltigen Schmerzmitteln gemacht. Er war in jeder Hinsicht nicht vernehmbar. Hermann Feiling selbst hat die Verhörmethoden in einer Erklärung 1980 als Folter bezeichnet.
Hans-Joachim Klein war an der von der PFLP (outside operation) geplanten OPEC-Geiselnahme beteiligt. Klein behauptet, Sonja Suder habe ihn für die OPEC-Aktion angeworben sowie Waffen diese Aktion transportiert. Doch Kleins Aussagen sind unglaubwürdig. Im Prozess gegen Rudolf Schindler waren sie teils nicht beweisbar und teils definitiv falsch, so dass Schindler vom Vorwurf der Beihilfe zum Mord freigesprochen wurde.Befangenheitsantrag der Verteidigung
Interview
mit Sonja Suder und Christian Gauger in der TAZ
Nichts
vergeben, nichts vergessen ... AK
Voll unter Fittichen Ein Mann ohne Beine und Augen als Angeklagter vor Gericht -- Terroristenbekämpfung um jeden Preis? Spiegel 24.11.1980
Texte von und über die RZ finden sich auf freilassung.de , darunter auch eine Auseinandersetzung zum Antisemitismus in der Linken
Zeiten des Zorns Veranstaltung mit Klaus Viehmann und Stefan Wisniewski über die Politik der RZ (Kritik der OPEC-Aktion ab 17:50)