Zum Tod von Ernst Klee

Der Historiker und Sozial­pädagoge Ernst Klee ist am 18. Mai ge­stor­ben. Ernst Klee hat zahl­reiche Bücher und Arti­kel zur Ermor­dung kran­ker und behin­derter Menschen sowie zu den Men­schen­veruchen veröf­fentl­icht. Beim Lesen seiner Werke kommen einem die Tränen über die kalte Grau­sam­keit der daran betei­lig­ten Ärz­tInnen und Sozial­arbeite­rInnen. Ebenso über­kommt einem Wut darüber, dass die TäterInnen nach 1945 weit­gehend unbe­hel­ligt blieben. Dass zumin­dest einige von ihnen, viel zu spät und mit viel zu gerin­gen Stra­fen, verur­teilt wurden, war auch Ernst Klees Verdienst.

Inzwischen sind zahlreiche Nachrufe veröffentlicht:

Zum Gedenken an Ernst Klee von Wolfgang Haug in der Gras­wurzel­revolution
Mehr als ein Ohr für die Opfer - Ein Nach­ruf auf Ernst Klee von Oliver Tolmein
Ernst Klee ist tot von Harald Reuters­hahn bei kobinet

Wichtig bleiben die Texte und Filme von Ernst Klee. In ihnen geht es darum, Was sie taten und was sie wurden.

Alles Kranke ist Last Film von 1988, der auch die Wurzeln der Euthanasie aus der Mitte der Sozialarbeit und die Beteiligung kirchlicher Sozialdienste zeigt.
Sichten und vernichten Der Film von 1995 zeigt u.a., wie die Anstalten immer noch versucht haben, die Wahrheit über ihre Beteilignung an den T4-Morden zu verheimlichen.

Wer Täter ehrt, mordet ihre Opfer noch einmal Ernst Klee am 6. August 1999 am PI der Universität Hamburg

Artikel Ernst Klees in der Zeit (die Artikel sind als pdf ausdruckbar):
Tot und seziert - Bilder eines Albums und die Schrecken der Euthanasie (1984)
Gehirne auf Bestellung - Ein schweres NS-Verbrechen wird nur schleppend verfolgt (1985)
Idee: ein KZ - Hans Muthesius – Wie sich eine Nazi-Karriere nach 1945 fortsetzte (1990)
Deutscher Menschenverbrauch (1997)
Deutsches Blut und leere Aktendeckel (zur DfG, 2000)
Von deutschem Ruhm (zur Deutschen Biografischen Enzyklopädie DBE, 2003)

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