Seit dem 19.04. (2003) versuchen einige Leute, allen voran die Gruppe sinistra!, nun auch das besetzte Haus die AU in Frankfurt, wie vorher bereits mehrmals das Exzess in Frankfurt, mit falschen Anschuldigungen in einen antisemitischen Zusammenhang zu stellen.
Als Anlass hierzu benutzen sie einen Vorfall bei einem Anarcho-Punk Konzert in der Au. Provoziert wurde dieser Vorfall von drei Personen, die sich selber als israelsolidarisch bezeichnen. Später solidarisierten sich noch drei weitere Personen mit dieser Gruppe. Einige dieser Personen sind seit längerem für ihre Unterstützung einer spezifischen Linie von aggressiver Politik bekannt. Unter ihnen sind einige, die öfters Au-Veranstaltungen besuchen. Obwohl wir ihre Meinung und Aktionen äußerst problematisch finden, konnten sie bisher zu unserer Veranstaltungen kommen, da sie nie direkt provozierten.
Während des Auftritts einer englischen Alt-Anarcho-Punk Band wurde der Spruch "save israel" mitten in den Konzertraum geschrieben. In diesem Raum befanden sich bisher keine Tags und Beschriftungen und viele unserer Gäste wissen auch, dass wir darauf keine Lust haben. Hinzu kommt, dass aufgrund von Aussagen, Aktivitäten und/oder Veröffentlichungen dieser Leute hinreichend bekannt ist, dass es ihnen nicht allein um einen Einsatz für das Existenzrecht Israels geht (eine Position die wir unterstützen), sondern um die Propagierung einer äußerst umstrittenen Politik. Mit diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Parole "save israel" für erheblich mehr steht, als es erst einmal den Anschein hat. Da die Gruppe bekannt für ihre fragwürdige Israelpolitik ist, muss der Spruch auch in diesem Zusammenhang gesehen werden. Für Unbeteiligte mag der Eindruck entstanden sein, dass sich der Konflikt einzig an der politischen Aussage dieses Spruches entzündet hat, was nicht stimmt.
Dem Schreiber muss bewusst gewesen sein, dass viele ihn sehen konnten und die Aktion mitbekommen mussten. Er wurde hierbei von zwei Personen abgeschirmt. Ihnen war klar, dass viele Leute anwesend waren, die Nationalismus, in welcher Form auch immer, kritisch gegenüber stehen.
Als die Gruppe von einer Person aufgefordert wurde, die Beschriftung zu unterlassen, kam es zu einem Gerangel. Um die Situation zu deeskalieren, wurden die drei von einem der VeranstalterInnen vor die Tür gebracht, hierbei wurde deutlich, dass sie ein offensichtliches Problem mit der ersten Person hatten und ein offenbares Interesse hatten, dass dieser rausgeschmissen werde. Nachdem mit beiden beteiligten Parteien geredet wurde, wurde die Gruppe wieder in die Veranstaltung gelassen. Da sie ihre Provokationen trotzdem fortsetzten, forderten zwei VeranstalterInnen sie nach dem Konzert auf zu gehen. Als sie sich weigerten, kam der am Anfang Beteiligte zu Hilfe. Auch mit der anderen Seite solidarisierten sich Leute. Es kam zu Wortgefechten und Rempeleien von beiden Seiten. Die Situation verschärfte sich, nachdem einer der Provokateure einen der Gruppe, die sie zum Gehen aufgefordert hatte, mit einer Flasche angriff. Der Angreifer wurde mit einem Tritt gestoppt. Unterstellungen, es wurde jemand absichtlich gegen den Hals getreten, sind falsch, auch wurde auf keine am Boden liegende Person eingetreten. Eine Person, die sich mit den Provokateuren solidarisierte, bekam versehentlich einen Schlag ab. Die körperliche Auseinandersetzung dauerte nur kurz, die Gruppe wurde anschließend rausbefördert. Bei den Personen, die die Provokateure vor die Tür setzen wollten, dem "Hauptschläger [...] mit [...] Unterstützung seiner KameradInnen" (Wortlaut "au tut weh") handelte es sich übrigens um eine Frau sowie zwei Männer, von denen einer eine eindeutig sichtbare gebrochene Hand hatte.
Bei unseren Veranstaltungen behalten wir uns selbstverständlich das Recht vor, Leute, die versuchen, uns, unsere Bands oder unser Publikum zu provozieren, von dieser Veranstaltung auszuschließen.
Nach dem Vorfall verabschiedeten sich die Provokateure und ihre UnterstützerInnen aus Rödelheim mit den Statements "antisemitische au dicht machen" und "au antisemiten auf die fresse" sowie diversen "lang lebe Israel" Sprüchen, die für alle öffentlichkeit sichtbar am Bahnhof platziert wurden. Als nächstes wurde ein Statement verfasst, was sogleich in möglichst breiter Weise über das Internet verbreitet wurde. Dies geschah mit großer Unterstützung der Gruppe sinistra!.
Antisemitismus als Beweggrund vorzuschieben ist völliger Quatsch und wird absichtlich von diesen Leuten als Vorwand genommen, um ihre Art von Politik zu betreiben und Solidarisierungseffekte zu erreichen.
Die Provokation der Gruppe ist eine Sache, aber das was jetzt im Nachhinein passiert, ist durch nichts mehr zu entschuldigen, da es eine offensichtliche und beabsichtige Denunziation und Diffamierung darstellt.
Zu den Darstellungen der Gruppe "au tut weh" - nicht zufällig werden einige wichtige, in der Angelegenheit entscheidende Details verschwiegen und Tatsachen abgeändert um den Vorfall anders darzustellen. Wir halten die Aussagen am Bahnhof für keinen Zufall und keine Kurzschlusshandlung, sondern sie verdeutlichen die Methode der Politik dieser Gruppe. "antisemitsche au dicht machen" - die Forderung einer Räumung/Schließung eines linken Projektes hat in linken Kreisen nichts zu suchen und wird nicht eben mal gefordert, nur weil mensch betrunken und/oder aufgebracht ist. Dass die Positionierungen nach einer Woche von den VerfasserInnen immer noch unkommentiert für jede/n Vorbeilaufende/n gut sichtbar stehen, betonen ihre Vorsatz. Wäre eine ernstgemeinte Distanzierung erfolgt, hätten auch der Wortlaut unkenntlichgemacht werden müssen. Auch lässt sich anhand der äußerung ?au antisemiten auf die fresse? ableiten, von wem die eigentliche Gewalt und Provokation ausgeht. Stattdessen stellen sie sich als Opfer eines von ihnen selbst initiierten Vorfalls dar. Sie provozieren Auseinandersetzungen, mit denen sie hinterher ihre Art von Politik vertreten. Zu der Folgerung der Gruppe "au tut weh" : "Vor diesem Hintergrund ist auch dieses Mal nicht mit einer fairen Diskussion zu rechnen", wenn sie faire Diskussionen fordern, dann müssen sie auch faire und objektive Artikel schreiben. Wir verurteilen entschieden solche offensichtlich manipulierten, lückenhaften und falschen Berichterstattungen ebenso wie die Diffamierungen am Bahnhof.
Für uns ist offensichtlich, dass es Ziel ist nun auch uns zu denunzieren. Die Verantwortlichen sind ja bereits öfters durch Lügen und Diffamierungskampagnen aufgefallen (z.B. im Exzess). Diese verzerrte Art der Darstellung und Erzeugung eines falschen Bildes führt zu einer demagogischen Herstellung klarer Opfer- und Täterrollen. Besonders die sinistra! zeigt ein auffallend großes Interesse, die "au tut weh"-Version des Vorfalls möglichst schnell und weiträumig über verschiedene Kanäle zu verbreiten. Nicht zufällig gehören mehrere am Vorfall in der Au beteiligte Personen der sinistra! an. Aus der Headline der sinistra!-Homepage "antisemitischer Übergriff in der Au" ist bereits nach ca. vier Tagen die Headline "erneuter antisemitischer Übergriff in der Au" geworden. Da es nie einen Vorfall in dieser Art in der Au gab, ist diese Behauptung schlichtweg falsch und eine vorsätzliche Lüge. Auch obwohl eine Person der Gruppe ?au tut weh? sich entschieden von diesem Vorwurf eines antisemitischer Übergriffs auf dem Forum distanziert: "in unserem Text [ist ( d. V.)] nicht einmal von einem antisemitischen Übergriff die Rede[...]", beharrt die sinistra! weiterhin darauf, ihn als solchen zu behandeln und verbreiten. Die Personen, die an der körperlichen Auseinandersetzung beteiligt waren, werden sogar als ?antisemitische Schläger? betitelt.
Ein anderer Hinweis auf die vorsätzliche Tatsachenverdrehung ist die Art und Weise, wie auf dem sinistra! Forum Beiträge zensiert werden. Die Zensur gibt der Sprecher der sinistra!-Homepage, die sog. "Webmistress", sogar offen zu "[...] alle Beiträge, welche versuchen, den Übergriff zu rechtfertigen, werden kommentarlos gelöscht [...]". Forderungen, nach z.B. Räumung der Au, sowie üble Beleidigungen der BewohnerInnen,und/oder VeranstalterInnen werden nicht zensiert! Auch Versuche, bewusste Assoziationen mit dem Nationalsozialismus herzustellen, durch Vorwürfe wie "Szenereinheitsmaßnahme" (Wortlaut Stellungnahme Gruppe "au tut weh"), "politische Hygiene" und "antisemitische Pogrome", die geschichtsrelativierend und äußerst fragwürdig sind, werden auf dem Forum belassen und offensichtlich von den BetreiberInnen begrüßt. Dies finden wir äußerst problematisch. Keine Person der Gruppe sinistra! distanziert sich an einer Stelle von solchen Aussagen und dieser Art der Zensur. Diese Form der Tatsachenverfälschung und des offensichtlichen Meinungsdiktats ist für uns keine akzeptable Form der Diskussion. Ernsthafte Auseinandersetzungen mit dem Thema werden bereits im Keim erstickt. Andere Wahrheiten als die der sinistra! und ihr entsprechenden Positionen werden nicht toleriert. Es wird nur eine Argumentationsebene akzeptiert, alles war außerhalb davon liegt, wird zensiert.
Ob die gesamte Gruppe sinistra! hinter diesem Vorgehen steht, können wir nicht beurteilen. Bisher kam keine gegenteilige Stellungnahme. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns mit der sinistra! auf keine Diskussionen bezüglich des Vorfalls einlassen. Sie sind DenunziantInnen und LügnerInnen und für uns in keiner Form glaubwürdig. Gleiches gilt für unreflektierte BefürworterInnen der sinistra!/"au tut weh" Positionen, die offensichtlich alles glauben was sie lesen. Die drei Provokateure von Samstag haben aufgrund ihrer Forderung nach Dichtmachung der Au, Falschdarstellungen und Lügen bei unseren Veranstaltungen nichts mehr zu suchen, ebenso die Verantwortlichen des sinistra!-Forums aufgrund ihres Meinungsdiktats, ihrer Zensur und diffamierenden Darstellung.
Wir verurteilen Leute, die ihre Anschuldigungen, hinter feigen Pseudonymen versteckt, im Internet oder auf Flugblättern verbreiten, ohne uns auch nur einmal persönlich und direkt angesprochen zu haben. Sie entlarven sich dadurch selbst. Wir haben kein Bock auf Leute, die unsere Veranstaltung nur mit dem Ziel besuchen, um zu provozieren und uns anschließend zu verunglimpfen oder zu beschimpfen oder sogar unsere Räumung oder den Boykott unserer Veranstaltungen zu fordern. Anstatt eine ehrliche Diskussion zu suchen, nutzen sie jedes Mittel um die falschen Anschuldigungen zu verbreiten und Unbeteiligte auf ihre Seite zu ziehen. Dieser Umgang miteinander ist feige und nicht tolerierbar. Dieses unsolidarische Verhalten macht uns traurig und wütend.
Wir danken unseren FreundInnen und UnterstützerInnen in der ganzen Welt, die uns seit Jahren zur Seite stehen. Solidarische Grüße an die linken Läden, Häuser und Bauwagenplätze, die es noch gibt. Ihr leistet super Arbeit. Macht weiter so. Lasst euch nicht von den Arschlöschern unterkriegen. Wir scheißen auch drauf. Arschlöscher gibt es leider viel zu viele.
Für die Einen ist es ein tag – für die Anderen die größte Provokation der Welt
Erklärungen der Sozialistischen Studienvereinigung und der K. Schön (einer Wohngemeinschaft in der Au), die sich kritisch mit den Schlägen auseinandersetzen.