Am Weltfrauentag demonstrieren Menschen weltweit für die Gleichberechtigung der Geschlechter und gegen sexistische Unterdrückung – und auch wir wollen den 8. März in diesem Sinne nutzen.
Denn trotz des Jahrzehntelangen Kampfes für Gleichberechtigung werden Frauen1 , Homosexuelle und Menschen, die sich keiner geschlechtlichen Identität unterordnen wollen, auch hierzulande immer wieder Opfer von sexistischer Gewalt und verschiedenster Diskriminierungen. Grundsätzlich sind Geschlechter mitsamt ihren Rollen und Möglichkeiten weitgehend festgelegt – jenseits davon ist Anerkennung schwierig und Herabwürdigung wahrscheinlich. Darüber hinaus sind reaktionäre fundamentalistische Bewegungen weltweit auf dem Vormarsch, die solche Verhältnisse noch erheblich verschärfen und emanzipatorische Errungenschaften zurückweisen.
Ein zentrales Beispiel für die praktische Gefahr, die von religiös-fundamentalistischen Bewegungen ausgeht, ist das autoritäre und antisemitische Regime im Iran. Dort werden Frauen per Gesetz zur Verschleierung gezwungen. Überhaupt sind sie den Männern auf der Grundlage angeblich „heiliger Gesetze“ (der Scharia) untergeordnet; auf Ehebruch und Homosexualität steht die Todesstrafe per Steinigung oder Galgen. Auch gegen die Opposition von Arbeiter_Innenn und Student_Innen geht das Regime mit äußerster Brutalität vor: Vergewaltigungen, Folter und Hinrichtungen sind in den iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Deshalb wollen wir den 8. März nutzen um unsere Solidarität mit der iranischen Opposition auszudrücken, die in letzter Zeit die dortige Diktatur der Geschlechterapartheid ins Wanken gebracht hat.
Praktische Solidarität muss hier heißen, insbesondere gegen die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland vorzugehen, die dort das fundamentalistische Regime stützen. Migrant_Innen brauchen ein bedingungsloses und unbefristetes Bleiberecht. Die islamische Republik Iran sollte wegen der dort herrschenden Geschlechterapartheid heute weltweit genauso isoliert werden, wie damals das rassistische Apartheidsregime in Südafrika.
Unser Ziel ist eine emanzipatorische Gesellschaft jenseits von allen Herrschaftsverhältnissen wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und religiösem Fundamentalismus. Das bedeutet auch: Religionen dürfen – bei all ihrer Verschiedenheit – der Gesellschaft keinen Stempel aufdrücken. Denn sie sind und bleiben im Kapitalismus stets nur der schlechte, ideologische Ersatz für eine menschliche Einrichtung der Welt, die schon so lange möglich und nötig wäre.
Die Demo unterstützen: autonome antifa [f], campusantifa Ffm, antifa [ko], WPI Frankfurt (Worker Kommunist Party of Iran), Antifa Gruppe 5 (Marburg), Gruppe Dissident (Marburg), Lisa 2 (Marburg),…
Fußnote: Wir benutzen hier die Kategorien 'Mann' und 'Frau', um die in der Gesellschaft genutzten Bilder, Zuordnungen und Vorstellungen der Geschlechterrollen darzustellen. Wir sind uns der Vielseitigkeit der Geschlechter bewusst, gleichzeitig aber auch der Problematik der Kategorisierung. Ziel kann es nicht sein eine Welt zu fordern in der 'Männer' und 'Frauen' nur gleichberechtigt sind, sondern eine ohne die gesellschaftliche Ordnungskategorie des Geschlechtes.
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