Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge hat eine Erklärung In Solidarität mit den protestierenden Flüchtlingen im 1948 besetzten Palästina veröffentlicht. Wie schon aus dem Titel der Erklärung hervorgeht, geht es nicht in erster Linie um die Solidarität mit Flüchtlingen in Israel, sondern um die Ablehnung der Existenz Israels.
Entsprechend ist auch im Text vom zionistischen Projekt oder vom Staat Israel die Rede. Israel wird von der Karawane Berlin ausschließlich als kolonialistisches Projekt dargestellt. Dass die zionistische Bewegung eine Antwort auf den Antisemitismus im Europa am Ende des 19. Jahrhunderts war, wird in der Erklärung ignoriert. Ebenso kein Wort über die Ursachen der jüdischen Migration nach Palästina in der Zwischenkriegszeit: antisemitisch-autoritäre Regierungen in Polen, Ungarn und Rumänien und ab 1933 die NS-Regierung in Deutschland. Auch der Holocaust als ein weiterer Grund für die Existenz des jüdischen Staats wird in der Solidaritätserklärung nicht erwähnt.
Aktuell wird jüdischen EinwanderInnen nach Israel das Recht auf Einreise abgesprochen, schließlich hätten sie ja eine andere Staatsbürgerschaft. Der weltweite Antisemitismus als möglicher Ein-/Auswanderungsgrund wird damit erneut ausgeblendet.
Die Karawane München formuliert eine treffende Kritik an den antisemitischen Argumentationsmustern der Solidaritäts-Erklärung
“Solidarität”? Antisemitismus! Christoph Line (haGalil)
Vorwort zur Aktualität von
Antisemitismus unter den MigrantInnen
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70 Jahre Konferenz von Evian: Jüdische Flüchtlinge unerwünscht