Am 16. Juni wollte die NPD in Butzbach unter dem Motto "Ami go home" eine Kundgebung abhalten.Hauptredner sollte Marcel Wöll sein. Aufgrund eines Pfeifkonzerts von bis zu 200 BürgerInnen konnte allerdings niemand seinen Hetzreden lauschen und diie Kundgebung der Nazis wurde vorzeitig beendet. Wöll kann offensichtlich auch in seiner Basis Butzbach nicht mehr ungestört agieren. Und in Frankfurt konnten Nazis noch nie ungestört auf die Straße gehen.
Herr Wöll, der Landesvorsitzender der NPD, hatte für den heutigen Samstag, 13.00 - 15.00 Uhr, eine Mahnwache in Butzbach direkt vor dem Wohngelände der US Army angemeldet. Die Entscheidung der Stadtverwaltung Butzbach, diese Veranstaltung nicht zu genehmigen, wurde gestern auf dem Gerichtswege gekippt.
Das Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz hat kurzfristig zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
Um 12.30 Uhr trafen sich etwa 200 Personen aus den verschiedensten Bevölkerungskreisen Butzbachs und seiner Stadtteile. Eine kurze Kundgebung fand statt, bei der Bürgermeister Merle und der Dekan des Ev. Dekanates, Jörg-Michael Schlösser, zum Eintreten für Demokratie und Toleranz und zu lautstarkem Protest gegen nationalsozialistische Parolen aufriefen.
Anschließend mussten Herr Wöll sowie etwa 20 seiner Anhänger ihre Mahnwache im gellenden Trillerpfeifenkonzert durchführen. Leider konnte niemand verstehen, was Herr Wöll zu sagen hatte …
Unser Protest verlief in guter Zusammenarbeit mit der Polizei friedlich und freundlich!
Etwa um 14.00 Uhr packte die Nazi-Gruppe, die u.a. Transparente mit der Aufschrift “Die USA sind unser Unglück” mit sich führte, ihre Mikrofone und Lautsprechen ein und entfernte sich, während wir Gegendemonstranten sangen: “Ihr könnt nach Hause gehn, ihr könnt nach Hause gehn …”
Am kommenden Montag wird sich das Butzbacher Bündnis erneut treffen, eine Struktur verabreden, einen Sprecherrat bilden, Arbeitsgruppen bilden etc. Wir schauen seit langer Zeit zum ersten Mal etwas positiver in die Zukunft.