Erklärung des Römerbergbündnisses zu der geplanten Nazi-Demonstration am 17. Juni

12. Juni 2006

Das Römerbergbündnis, bestehend aus Evangelischer und Katholischer Kirche, Jüdischer Gemeinde, Deutschem Gewerkschaftsbund und Frankfurter Jugendring, das sich Ende der siebziger Jahre anlässlich der Verhinderung eines NPD-Aufmarsches am Frankfurter Römerberg gegründet hat, unterstützt die Stadt Frankfurt am Main im Verbot, die für den 17. Juni 06 angemeldete Neo-Nazi-Demonstration in Frankfurt-Sachsenhausen zu untersagen. Das Römerbergbündnis erwartet von der Stadt gleichzeitig, dabei alle rechtlichen Voraussetzungen zu berücksichtigen. Dazu gehören insbesondere die von den Anmeldern benutzten volksverhetzenden Äußerungen sowie schriftliche Darlegungen im Vorfeld der Demonstration.

Die beabsichtigte Neo-Nazi-Demonstration am 17. Juni anlässlich des Fußball-WM-Spiels Portugal – Iran in Frankfurt am Main ist eine Provokation. Eine der Völkerverständigung dienende Weltsportveranstaltung wird dadurch erheblich gestört. Das weitere friedliche Zusammenleben der Kulturen, das Frankfurt auszeichnet, geht alle Demokraten an. Wir sehen unsere eigene Verantwortung und erwarten ein entschiedenes Handeln gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auch von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das geplante Auftreten von Neo-Nazis in Frankfurt am Main muss verhindert werden.

Römerbergbündnis, den 12. Juni 2006

für die Evangelische Kirche Frankfurt, Pfarrerin Esther Gebhardt

für die Katholische Kirche Frankfurt, Stadtdekan Raban Tilmann

für die Jüdische Gemeinde Frankfurt, Prof. Dr. Salomon Korn

für den Frankfurter Jugendring, Jan Lamprecht

für den Deutschen Gewerkschaftsbund Frankfurt, Harald Fiedler

Weitere Infos zur ausgefallenen NS-Demo und zur Gegenmobilisierung

Siehe auch die Aufrufe der autonomen antifa [f] und der Anti-Nazi-Koordination sowie die Presseerklärung der autonomen antifa [f] zum Verbot der NS-Demo durch die Stadt Frankfurt

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