Wie bereits seit längerem angekündigt, gab es am 17. Juni keine Demo der Nationalsozialisten für den Antisemiten Ahmadinedschad. Der Anmelder der Nazi-Demo Marcel Wöll hatte nicht gegen das Verbot geklagt. Abpfiff
Trotzdem demonstrierten am 17. Juni etwa 130 gut gelaunte AntifaschistInnen unter dem Motto "Wenn die Nazis nicht zu uns kommen, gehen wir zu ihnen". Vor der Wohnung des Nazi-Funktionärs Jörg Krebs wurde eine Kundgebung abgehalten und die NachbarInnen auf Flugblättern über Krebs aufgeklärt. Krebs ist NPD-Stadtverordneter und Stellvertreter des neuen NPD-Landesvorsitzenden Wöll.
Hausbesuch bei NPD-Funktionär Jörg Krebs, Presseerklärung der autonomen antifa [f]
Protest beim NPD-Chef (FR vom 19.6.2006)
Rote Karte für braunen Aufmarsch HR vom 8. 6. 2006
17. Juni-Stadt verbietet Demo von Neonazis Frankfurter Rundschau vom 9.6.2006
Der Demo-Aufruf der Nazis war offen antisemitisch und von nationalsozialistischen Sprachmustern geprägt. Frankfurt wird "als Stadt der Börse und der Banken" und in diesem Zusammenhang als "Jerusalem am Main" bezeichnet. Anlass für die nationalsozialistische Demo war das WM-Spiel Portugal-Iran am selben Tag. Die Nazis wollten den iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad begrüßen, weil sie dessen antisemitische und den Holocaust leugnenden Äußerungen teilen.
Anti-Nazi-Koordination und autonome Antifa-Gruppen riefen zur Verhinderung der Nazi-Demo auf.
Die autonome antifa [f] hat einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie die Notwendigkeit antifaschistischen Engagements begründet und ihr Verhältnis zum "besseren Deutschland" deutlich macht.
Einige Informationen über die "Freien Nationalisten Rhein-Main" und die Geschichte der "Freien Kameradschaften"
Völkische Trittbrettfahrer (FAZ vom 11. 6.)
SPIEGEL-Gespräch mit Ahmadinedschad
Ahmadinedschad als neues Idol der Rechtsradikalen (Hessenschau v. 28.5.)
Neo-Nazis wollen für Ahmadinedschad demonstrieren (Hagalil)
Stadt Frankfurt will Demo vor Iran-Spiel verbieten (FR vom 30. Mai)