Frankfurter Antifa Gruppen rufen zur Verhinderung des Naziaufmarsch auf

Pressemitteilung der Antifa-Koordination Frankfurt/Main

Anläßlich des, für den 7.7. in Frankfurt geplanten, Großaufmarsch von NeoNazis aus ganz Deutschland hat die autonome Antifa am Freitag dazu aufgerufen den Aufmarsch "mit allen Mitteln" zu verhindern. Dafür haben sich die verschiedene Antifagruppen und Zusammenhänge in Frankfurt zusammen geschlossen.

Die Sprecherin der autonomen Antifa-Gruppen Frankfurt, Annette Kerstens, erklärte dazu:

Die Nazis werden am 7.7. versuchen einen Großaufmarsch durchzuführen um faschistische Stärke zu demonstrieren. Frankfurt hat im rassistischen und antisemitischen Weltbild der Nazis als "Multikultihochburg" und "Jeruslam am Main" eine große symbolische Bedeutung - es muss daher mit über 1000 gewaltbereiten Faschisten gerechnet werden. Wir werden dagegen an den Erfolg von 2001 anknüpfen und aus Frankfurt eine No-Go-Area für Nazis machen".

Dazu rief die Antifa-Sprecherin alle Antifaschisten auf, sich selbst aktiv an der Verhinderung und den Blockaden zu beteiligen. Kerstens weiter: "Antifaschismus kann man nicht an Bratwurst-Feste oder den Staat delegieren. Wenn er erfolgreich sein soll, muss man ihn selber machen. DU bis Antifa!".

Um dem Erstarken der Rechtsextremen "tatsächlich entgegenzutreten" hat die Frankfurter Antifa eine Kampagne ins Leben gerufen, die auch über den 7.7 hinaus mit verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen einen "linken und militanten" Antifaschismus im Rhein-Main-Gebiet stärken und so die Nazis "effektiv und nachhaltig" zurück drängen soll.

In diesem Zusammenhang kritisierte Kerstens massiv das Land, die Stadtverwaltung und auch das so genannte Römerbergbündnis: "Erst durch das aktive Verschweigen und Verdrängen faschistischer Übergriffe und Aktivitäten zugunsten des Standortimage (wie z.B in Frankfurt-Sachsenhausen) und die schlagkräftige Unterstützung der Polizei (wie zuletzt am 1. Mai in Rüsselsheim) konnten Nazis im Rhein-Main Gebiet überhaupt einen Fuß in die Tür kriegen. Um es daher ganz klar zu sagen: die Verantwortung für einen Naziaufmarsch in Frankfurt tragen Stadtverwaltung und Polizei. Darauf werden wir, wenn nötig, zurück kommen". Wenn eine Verhinderung des Aufmarsches durch Polizei und Stadt verunmöglicht werde, "muss daher die ganze Stadt unser Aktionsgebiet sein. Das wird teuer." Es sei überdies zu hoffen, dass die Vgf und der RMV, "die noch am 1.Mai 2001 Nazis mit Sonderzügen kutschiert haben", diesen Fehler nicht wiederholen.

In Bezug auf das Römerbergbündnis erklärte Kerstens:

Am 1.Mai hat ein Vertreter des DGB in Rüsselsheim den Naziaufmarsch erst ermöglicht, indem er aktiv mit der Polizei kooperiert hat. In diesem Zusammenhang kann das Römerbergbündnis erst recht nur als opportunistischer Versuch gewertet werden möglichste viele Antifaschisten von der Verhinderung des Naziaufmarsches abzuhalten und die Aktiven zu kriminalisieren. Das Römerbergbündnis ist also Teil des Problems.

Zudem sei die inhaltliche Ausrichtung des Römerbergbündnis eine Farce. Die Antifa-Sprecherin weiter:

Eine No-Go-Area für Nazis fängt im Kopf an. Wer mit OB Petra Roth (CDU) eine Vetreterin der Partei sprechen lassen will, die besonders deutlich für eine rassistische Ausländerpolitik und deutschen Nationalismus steht, der will keinen Antifaschismus, sondern die Inszenierung staatsbürgerlichen Engagements. Damit ist der Rechtsruck dieser Gesellschaft ganz sicher nicht zu bekämpfen.

Über die Internetseite www.antifa-frankfurt.org können die neusten Informationen zum Stand der Gegenmobilisierung abgerufen werden.

Frankfurt: Antifa kritisiert Stadtverwaltung 2. Presseerklärung der Antifa-Koordination Frankfurt
Bericht vom Outing der Frankfurter Nazis Paul Litschke im Vorfeld der angekündigten Nazi-Demo am 7. Juli 2007
Aufruf
der Anti-Nazi-Koordination
Mobilisierungsseite
der Anti-Nazi-Koordination
Veranstaltungen zur Mobilisierung gegen die Nazi-Demo am 7. Juli

Zur Seite über ältere antifaschistische Nachrichten Zurück zur Hauptseite