Prekarisierung der Arbeit

Redebeitrag der FAU
am 30. April 2010 auf der "Kapitalismus abwracken!"-Demo in Frankfurt am Main

Kapitalismus tötet und zerstört jährlich die Existenz von Millionen von Menschen.
Durch Lohnarbeit werden mehr Menschen getötet und verletzt als in Kriegen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Für den Profit Einiger, sterben jährlich 2 Millionen Menschen jährlich durch Arbeitsunfälle;
über 250 Millionen Menschen erleiden ernste Verletzungen bei der Arbeit;
über 150 Millionen entwickeln Berufskrankheiten, fast eine halbe Million wird tödlich vergiftet; die Fälle von Burnout, psychischen Krankheiten und Suiziden aufgrund von Lohnarbeit und Profitmaximierung schießen in die Höhe.
Arbeitsbedingungen habe ich noch gar nicht gesprochen. 

Gegen dieses System, den Kapitalismus, kämpfen Arbeiter und Arbeiterinnen seit Generationen.

Ein Tag, der weltweit dafür steht, ist der 1. Mai. 

Denn am 1. Mai 1886 begann in Chicago ein, von anarchistischen Gewerkschaftern organisierter Streik, um
die Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen.
Dieser Kampf ist Heute so aktuell wie damals !

So versucht die EU Komission seit Oktober 2008, eine "Arbeitszeitrichtlinie" durchzusetzen, mit der die 65-Stundenwoche in ganz Europa eingeführt werden soll.
Das wären wieder 13 Stunden Ausbeutung pro Tag!

Aber auch der bisherige Achtstunden Tag, ist nicht verteidigenswert, denn jede Stunde Ausbeutung ist eine Stunde zuviel.

Derzeit werden immer mehr Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse gezwungen und für viele Unternehmer ist die Leiharbeit bereits DAS Beschäftigungskonzept der Zukunft !

So nährt sich allein die Anzahl der Leiharbeitskräfte mit großer Geschwindigkeit der Millionengrenze, von den anderen Niedriglohnsektoren oder gar Ein Euro Jobs mal ganz abgesehen.

Wenig Lohn, kaum Kündigungsschutz, ein boomender Niedriglohnsektor und die Leute sind raus aus der Arbeitslosenstatistik. Das ist eine klassische Win-Win Situation für Staat und Unternehmen.

Lediglich WIR, die Lohnabhängigen bleiben dabei auf der Strecke.

Der Klassenkampf von oben tobt und es wird endlich Zeit dass wir uns dagegen wehren !

Was allerdings mit Menschen in diesem Land passiert die selbstorganisiert für einen besseren Lebensstandard kämpfen wollen, zeigt das Beispiel des halbkommunalen Kinos "Babylon" in Berlin.

Im Zuge eines Arbeitskampfes der Beschäftigten für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen wurden der FAU Berlin zunächst gerichtlich die Arbeitskampfmaßnahmen untersagt und ihr schließlich sogar das Recht abgesprochen sich Gewerkschaft zu nennen.

Redebeiträge

der autonomen antifa[f], der Campus Antifa, der Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t. [Marburg] und der antifa[ko]
Rede zu Günter Sare

Berichte von der Demo:

Über 1000 Menschen auf antikapitalistischer Demonstration in Frankfurt Presseerklärung der autonomen antifa[f]
Indymedia, HR, FR

Aufrufe zur Demo:
Endlich wird die Arbeit knapp! Aufruf des sozialrevolutionären und antinationalen Krisenbündnisses Frankfurt
Keinen Finger krumm für diese Gesellschaft! Aufruf des umsGanze!-Bündnis
Mobilisierungsvideo
Aufruf des Protest-Plenums der Uni-Frankfurt

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