Am 5.November 2006 nahmen über 1.000 Menschen an der Trauerfeier für Peter Gingold teil. Die Bandbreite der Anwesenden im völlig überfüllten großen Saal des Gewerkschaftshauses hätte Peter gefallen. Von der DKP bis zur autonomen Antifa, von dem Zionisten Arno Lustiger bis zu einer ehemaligen Gefangenen aus dem antiimperialistischen Widerstand reichten die RednerInnen der Trauerfeier. Besonders bewegend waren die Worte von Esther Bejerano und Kurt Goldstein, die gemeinsam mit Peter Gingold die deutsche Sektion des Auschwitzkommitees gegründet hatten und die Schlußworte seines Enkels Juri Czyborra.
Dass so unterschiedliche Menschen in der Trauer um Peter Gingold vereint sind, zeigt erneut seine besondere Art auf Menschen zuzugehen, Interesse an ihnen zu zeigen und solidarisch mit politischen Unterschieden umzugehen. Seine integrative Wirkung auf die Linke wird uns ebenso fehlen wie seine Erfahrung, seine Herzlichkeit und sein unerschütterlicher Optimismus.
Wir lernten Peter Gingold als Menschen kennen, der über gegensätzliche politische Anschauungen hinweg das Gemeinsame des antifaschistischen Kampfes und der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus als vordringlich ansah. Wir erlebten ihn als Genossen, der jede Gelegenheit und Öffentlichkeit nutzte, um zum Widerstand gegen Antisemitismus und Rassismus zu ermutigen. Er war einer von wenigen, der mit autonomen AntifaschistInnen offen und selbstverständlich solidarisch zusammenarbeitete. Wir schätzten ihn als humorvollen, lebendigen und herzlichen Menschen. Peter Gingold machte es sich zur Aufgabe, als einer der Überlebenden der Generation, die gegen den Faschismus an der Macht und im Krieg gekämpft hat, deren politisches und menschliches Vermächtnis weiterzugeben. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.
Am Sonntag, den 5. November 2006 , wird im Gewerkschaftshaus
in Frankfurt um 11:00 Uhr die Trauerfeier für Peter Gingold
stattfinden. Wir werden dort mit vielen anderen gemeinsam von ihm Abschied
nehmen.
Autonome Antifaschisten und Antifaschistinnen
Die Frankfurter Regierungsparteien CDU und Grüne wollen den vor kurzem
verstorbenen Peter Gingold nicht ehren,
weil er Kommunist war. Linkspartei,
Ökolinx und Flughafenausbausbaugegner sind zurecht empört über
die Grünen,
die damit jeden antifaschistischen Anspruch fallengelassen haben. Auch
die SPD forderte, eine Straße nach Peter Gingold zu benennen.
Peter Gingold, Antifaschist, Kommunist, Jude – ein ungemein tapferer Mann ist
tot Jutta Ditfurth im Römer
Streit um
Peter Gingold UZ
Peter Gingold starb am 29. Oktober 2006 in Frankfurt.
Rede eines autonomen Antifaschisten und einer Antiimperialistin auf der Trauerfeier für Peter Gingold
Abschied von Peter Gingold, Bericht der UZ von der Trauerfeier
Im eigenen Parteiauftrag. Zum Tod des jüdischen Kommunisten Peter Gingold. vonTtjark Kunstreich in
der Jungle World
Nachruf von
Ulrich Schneider, Vorsitzender der Internationalen Föderation der
Widerstandskämpfer (FIR)
Nachruf der Anti-Nazi-Koordination
Peter Gingold ist verstorben, Nachruf der DKP
Widerstand – ein Leben lang Nachruf von Jörg Fischer bei Hagalil
Biographie auf Wikipedia
Hier einige Links zu Reden, Interviews und Artikeln von, mit und über Peter Gingold und zu ein paar Fotos und Filmen, die vielleicht wenigstens einen kleinen Eindruck von seinem Engagement und seiner herzlichen und verschmitzten Art geben.
Wie
kann man da nicht Kommunist sein? Peter Gingold im Gespräch mit
Tjark Kunstreich über Antisemitismus und Befreiung
Auf
dem schnellsten Weg nach Deutschland. Peter Gingold im Gespräch
mit Saskia Wenger und Michael Nolte
Reisender in Mutmachen, Rede Peter Gingolds am 10. März 2006 anläßlich
der Feier seines Geburtstages im Gewerkschaftshaus Frankfurt
Rede
Peter Gingolds auf einer antifaschistischen Kundgebung gegen die Glorifizierung
der Wehrmacht in München
Hessenschau Film
zum 90. Geburtstag Peter Gingolds
Tonaufzeichnung einer
Veranstaltung des Bündnis gegen Rechts Aschaffenburg
mit Peter
Gingold im JuKuZ am 24. November 2005. Peter erzählt von seinen Erfahrungen
in der Weimarer Republik, im Widerstand in Deutshcland, der Emigration nach
Frankreich und der Volksfront, der Resistance bis zum erfolgreichen Aufstand
gegen Faschismus und deutsche Besatzung. Insgesamt gut 90 Minuten.
Widerstand:
Macht Schluss mit Hitler und rettet euer Leben. Der Kommunist und Jude
Peter Gingold. Manuskript des HR-Features als Word-Datei
Rede Peter Gingolds zur Verhinderung einer NPD-Demonstration am 19. August 2006 in Fulda
Konferenz
zu Peter Gingolds 90. Geburtstag (v.a. Foto 2)
Demonstration
gegen die IG Farben 2001 (Fotos 20, 35-38)
Mittenwald
2003 (Foto 11)