Proteste gegen Bahn

Zug der Erinnerung in Frankfurt gestartet

Der Zug der Erinnerung ist am 8. November 2007 in Frankfurt gestartet. Etwa 150 Menschen begrüßten den Zug im Frankfurter Hauptbahnhof. Die Überlebenden Trude Simonsohn und Margot Kleinberger hielten zur Ausstellungseröffnung zwei kurze, bewegende Reden.

In der Ausstellung wird nun auf Bahnhöfen gezeigt, was die Deutsche Bahn nicht zeigen wollte: Biografien ermordeter Kinder und Jugendlicher aus Polen, der früheren UdSSR, Norwegen, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Griechenland. Außerdem werden die Rolle der Reichsbahn bei den Deportationen und die Nachkriegskarrieren mancher Täter thematisiert. Hessenschau, FAZ

Der Zug der Erinnerung war aus der Initiative 11.000 Kinder hervorgegangen. Diese hatte versucht, eine Ausstellung der Söhne und Töchter der Deportierten aus Frankreich auch in deutschen Bahnhöfen zu zeigen, war aber am hartnäckigen Widerstand der Bahn gescheitert.

Proteste im Hauptbahnhof und vor der Börse

Am 26. und 27 Januar 2007 protestierten Mitglieder der Anti-Nazi-Koordination und der Initiative 11.000 Kinder für eine Ausstellung zur Deportation von 3 Millionen Juden und hunderttausenden Sinti und Roma mit der Reichsbahn. Mit Transparenten, Schildern und Flyern (Vorder- und Rückseite) wurde über das Projekt und die Desinformationskampangen der Bahn berichtet. Die Deutsche Bahn als Rechtsnachfolger soll eine umfassende Ausstellung zu ihrem Anteil an der Logistik des Todes in Auftrag geben, in der Täter und Opfer Namen und Gesicht bekommen. An dieser Ausstellung müssen selbstverständlich auch die Opferverbände beteiligt werden, insbesondere die Söhne und Töchter der Deportierten in Frankreich, die mit ihrer Ausstellung "11.000 Kinder" die Diskussion in Gang gebracht hatten. Erklärung der Anti-Nazi-Koordination

Bundesweit wurde mit Kundgebungen und Pressekonferenzen in und vor den Bahnhöfen und mit einer Informationsstaffette in den Zügen gegen den Umgang der Bahn mit ihrer Beteiligung am Holocaust und für die Ausstellung demonstriert. Dabei hat die Bahn diemsal massiv versucht, die Kundgebungen in den Bahnhöfen zu verhindern.

Bericht vom bundesweiten Aktionstag auf German-Foreign-Policy
bundesweite Ankündigung
Ankündigung der Anti-Nazi-Koordination.
Beate Klarsfeld kämpft um ihre Bahnhofs-Ausstellung (HR)

Kundgebung für Ausstellung über Deportationen

Am 9. November 2006 versammelten sich gut 40 Menschen um 7:00 Uhr früh zu einer Protestaktion vor dem Verwaltungsgebäude der Deutschen Bahn im Frankfurter Gallus auf. Mit einer Rede und Flyern wurden Beschäftigte und AnwohnerInnen über die Weigerung des Bahnchefs Mehdorn informiert, eine Ausstellung über die Deportation von 11.000 Kindern in die Vernichtungslager in deutschen Bahnhöfen zu zeigen.Aufruf
Bundesweit fanden am 9. November über 20 Veranstaltungen statt, auf denen sich für die Ausstellung 11.000 Kinder eingesetzt wurde.

Streit über Ausstellung zur Deportation eskaliert

Seit mehr als zwei Jahren weigert sich die Deutsche Bahn die Ausstellung "11000 Kinder - Mit der Reichsbahn in den Tod" auf Bahnhöfen in Deutschlaand zu zeigen. Zahlreiche Demonstrationen in und vor den Bahnhöfen und Informationsveranstaltungen hatten an der Betonhaltung von Bahnchef Mehdorn nichts ändern können. Auch die Vermittlungsversuche des Bundesverkehrsministers Tiefensee Tiefensee waren gescheitert. Nun ist es zwischen Mehdorn und Tiefensee offensichtlich zum Eklat gekommen. Tiefensee verließ vorzeitig ein Treffen mit Bahnchef Mehdorn, als dieser sich erneut weigerte. (german-foreign-policy.com)

Die Ausstellung war von den "Söhnen und Töchtern der Deportierten erstellt worden und in 18 Bahnhöfen in Frankreich gezeigt worden.

Deutsche Bahn gibt nach

Die Bahn will nun doch eine Ausstellung über die Deportation Kindern mit der Bahn in die Vernichtungslager in oder in der Nähe von Bahnhöfen zeigen. Dies stellt einen Teilerfolg für die Initiative 11.000 Kinder dar. Telepolis

Bahn lehnt Ausstellung zur Deportation erneut ab

Die Deutsche Bahn hat es erneut abgelehnt, eine Ausstellung über die Deportation von 11.000 jüdischen Kindern aus Frankreich in einigen Bahnhöfen zu zeigen. Die Ausstellung könne nicht gezeigt weden, da dies den Sicherheitsbestimmungen widerspräche und Bahnhöfe keine "würdigen" Orte der Erinnerung seien. Angesichts sechzigjähriger Untätigkeit wirken die Argumente der Bahn allerdings wenig glaubwürdig.
TAZ, Indymedia

Erstellt wurde die Ausstellung von den "Töchtern und Söhnen der deportierten Juden Frankreichs". Sie wurde in zahlreichen französischen Bahnhöfen gezeigt, ohne die Würde der Opfer verletzt zu haben.Metropolis

Zuletzt wurde am 27. Januar diesen Jahres in Köln, Wuppertal und anderen Bahnhöfen gegen die Haltung der Deutschen Bahn demonstriert.

Protest gegen Bahn im Frankfurter Hauptbahnhof

am 10. Juni 2005 protestierten etwa 100 AntifaschistInnen im Frankfurter Hauptbahnhof gegen die Ignoranz der Deutschen Bahn. Die Bahn hatte sich geweigert, eine von den Söhnen und Töchtern der Deportierten erstellte Ausstellung zur Deportation von 11.000 jüdischen Kindern aus Frankreich in deutschen Bahnhöfen zu zeigen.
Junge Welt, Neue Presse, FAZ

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich dem Apell zugunsten der Austellung angeschlossen.

Ankündigung der Anti-Nazi-Koordination, Informationen zur Deutschen Außenpolitik, Mobilisierungsplakat und Postkarte

Bereits am 27. Januar 2005 hatten gut 50 DemonstrantInnen an die Deportation jüdischer Kinder aus Frankreich nach Auschwitz erinnet. Die Reichsbahn hatte diese Deportationen in enger Abstimmung mit dem Reichssicherhauptamt durchgeführt. Im Frankfurter Hauptbahnhof wurden etwa eineinhalb Stunden lang die Fotos einiger deportierter Kinder und Jugendlicher gezeigt, Flugblätter verteilt und Redebeiträge verlesen.

Einen ausführlichen Bericht von den Aktionen in verschiedenen Bahnhöfen gibt es bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Eine zusammenfassende Darstellung der Rolle der Reichsbahn bei der Ermordung der europäischen Juden findet Ihr auf deathcamps.org

Die Bundesbahn hatte die Anfrage der Söhne und Töchter der Deportierten aus Frankreich, eine Ausstellung zu diesem Thema auch auf deutschen Bahnhöfen zu zeigen, in äußerst brüsker Weise zurückgewiesen.
Weitere Infomationen zur Ausstellung und zum Verhalten der Deutschen Bahn unter german-foreign-policy
Ähnliche Veranstaltungen gab es in Dresden, Leipzig und Hamburg

Der Zug der Erinnerung, die Deutsche Bahn und der Kampf gegen das Vergessen zum Buch von Hans Rüdiger Minow

Zur Seite über Geschichtspolitik
Zurück zur Startseite von antifa-frankfurt.org